Der Fliegenpilz: so schön und so giftig
Schon der Name Amanita muscaria lässt erahnen, dass es sich um einen spannenden Pilz handelt. Er gilt allgemein als Glückspilz und hat eine starke Symbolkraft in Märchen und Sagen. Um den Fliegenpilz gibt es eine sehr lange Tradition an Kult und Riten, v.a. in Sibirien nutze man ihn als Mittel, um zu den Ahnen zu reisen oder zur Vorsehung von Krankheiten. Sogar heute wird er noch zur Bewusstseinserweiterung in schamanischen Zermonien genutzt.
Warum wir ihn heute noch als künstlichen Schmuck in unsere Weihnachtsbäume hängen, liegt daran, dass er früher zum Trocken in Nadelbäume gehängt wurde.
Im Wald findet man ihn unter Fichten und Birken. Und obwohl er als Giftpilz bekannt ist, wird er gerne von Rentieren, Füchsen, Bären und Eichhörnchen gefressen. Seine Giftwirkung für den Menschen, u.a. durch Muscarin, ist vor allem roh sehr stark und zeigt sich u.a. mit Schwindel, Erbrechen, Krämpfe im Magen-Darm-Trakt und Angstzuständen. Trotzdem kann der Fliegenpilz nicht mit der Giftigkeit vom grünen Knollenblätterpilz verglichen werden. Auch seine Schwester, der Pantherpilz mit braunen Hut und weißen Punkten, ist weitaus giftiger.
Paradoxer Weise steckt im Amanita muscaria wie schon im Mutterkornpilz Tod und Heilung zugleich. Aber wie sagte einmal Paracelsus so schön: „Allein die Dosis macht das Gift“. In extremer Verdünnung und Homöopathie zeichnen sich positive Wirkungen ab. Diese können bei neurologischen Erkrankungen mit Muskelzuckungen und Krämpfen sowie Ruhelosigkeit, Schlafstörungen und Verminderung der Sehkraft durch Blutdruckschwankungen genutzt werden.