Eine starke Pflanzenpersönlichkeit

Die Mariendistel ist eine starke Pflanzenpersönlichkeit. Mit ihrer stattlichen Größe und ihren wehrhaften Stacheln an Blättern, Stengel und Frucht verschafft sie sich Respekt. Sie stammt aus dem Mittelmeerraum, wächst aber auch in unserer Breiten an sonnigen, trockenen und steinigen Standorten. Einer Legende nach soll Maria auf ihrer Flucht von König Herodes ein paar Tropfen Muttermilch auf der Distel verloren haben, die sich für immer in der weiß-marmorierten Zeichnung der Blätter manifestiert haben. Deswegen der Name Mariendistel.

Ganz schön stachelig –

Als sie mit ihren eindrucksvollen violetten Blüten vor mir stand, wollte ich sie gern anfassen, aber es war tatsächlich ohne Stechen nicht möglich, denn die Stacheln sind spitz und überall.

Dieses Stechen scheint ein markantes Merkmal von ihr zu sein und ausschlaggebend für ihr Wesen und ihre Signatur. Hildegard von Bingen empfiehlt die „Frauendistel“ bei stechenden Schmerzen und bereits Paracelsus weist auf den Einsatz von Mariendistel beim Stechen im eigenen Leib hin. Ihre Samen wurden auch als Stechkörner bezeichnet.

Stechende Pflanzen und Tiere in der Naturheilkunde

Es gibt tatsächlich so einige Heilpflanzen, Mineralien und sogar Tiere wie den Skorpion oder die Biene, die stechenden Charakter haben. So zum Beispiel: Die Berberitze, sie hat ein sehr hartes Holz und kräftige Stacheln und wird bei stechenden Schmerzen verwendet, die mit Verhärtung und Steinbildung einhergehen. Bekannt in Homöopathie ist der Einsatz von Apis der Honigbiene. Sie nimmt Einfluss auf stechende Schmerzen, die mit Schwellung und Rötung einhergehen. Und auch der Weißdorn wird schon lange bei Herzstechen angewandt. Von Seiten der Wissenschaft ist bekannt, dass er das Herz besser durchblutet.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und altes Wissen decken sich oft

Heutzutage kann der Ausdruck, Stechen im Leib etwas abstrakt wirken, dennoch deckt sich immer wieder altes Wissen mit aktueller Wissenschaft. So ist die Mariendistel eine wissenschaftlich erkundete Heilpflanze, deren Heilkraft v.a. auf zwei Wirkmechanismen beruht:

1. Sie kann die Zellwände von Leberzellen so strukturell stabilisieren, dass das Eindringen von Giftstoffen enorm reduziert wird, so auch das Gift des Knollenblätterpilzes.

2. Sie stimuliert die Neubildung von Leberzellen und trägt dadurch enorm zur Regeneration dieser bei.

„Den Sam getrunken, widerstehe man allem andern Gift“, so die Aussage von Leonard Fuchs, einen bedeutenden Botaniker und Mediziner des 16.Jahrhunderts.

Der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit

In Naturheilbüchern finden wir über Mariendistel, dass sie die Ausscheidung von Giftstoffen über die Leber fördert, und damit chronischen Erkrankungen und nachlassender Lebenskraft entgegenwirkt. Dies deckt sich auch mit der Aussage: „der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit.“

Mariendistel holt die Kraft der Leber als größtes Entgiftungsorgan zurück

Eine Entgiftung der Leber mit Mariendistelsamen holt Vitalität und Lebenskraft zurück. Wissenschaftlich gesprochen wirken die Inhaltsstoffe der Mariendistelsamen, darunter Flavonlignane, wie Silymarin, Flavonoide wie Quercetin, Linolsäuren, Vitamin E u.a. Sie hemmen Stoffwechselvorgänge, die eine Leberentzündung unterhalten, aktivieren intrazelluläre Enzyme, vermindern die Viruslast bei Hepatitis B und C, senken das Gesamtcholesterin, verbessern den Nüchternzuckerwert bei Diabetes2, hemmen das Fortschreiten von (diabetischen) Nierenerkrankungen und wirken positiv auf Verdauungsbeschwerden, die von der Leber ausgehen. Auch alkoholische Leberschäden und Leberzirrhose stehen auf der Anwendungsliste der Mariendistel.

Risiken

Achtung. Sollten sie bereits Medikamente einnehmen, kann Mariendistel durch ihre Leberwirkung die Umwandlung und den Abbau von diesen beeinflussen. Eine entsprechende Dosisanpassung ist dann unbedingt nötig.

Signaturensprache: Abgrenzung, Schutz, Respekt und Individualität

Es heißt: „Wer einmal die Mariendistel gesehen hat, wird sie nicht mehr vergessen.“ Tatsächlich kann ich das bestätigen. Auch, dass eine Annäherung nur mit äußerster Vorsicht möglich ist, stimmt. Was bedeutet das im übertragenen Sinne und im Hinblick auf ihre emotionale Anwendung? Die Mariendistel weist nach der Signaturenlehre auf das Gegenspiel von Öffnen und Abgrenzung hin. Für alle die, die sich schlecht abgrenzen und nicht Nein sagen können oder sogar schon ein übersteigertes und aggressives Abgrenzungsverhalten zeigen. Mariendistel ist für Menschen die Unterstützung gegenüber emotionaler und physischer Ausbeutung, Angriffen und Manipulation brauchen. Denn wer seinen individuellen Freiraum nicht schützen kann, verliert an Lebenskraft. Falls sie sich angesprochen fühlen, und sich besser behaupten und wehren wollen, probieren sie die mächtige Heilpflanze doch einmal aus. Ein Gutes Lebermittel ist sie allemal.

Bekannt und Beliebt

Ein jeder kennt ihn: als Tee, zum Trinken oder Gurgeln, als Räucherwerk, attraktive Gartenpflanze oder in der mediterranen Küche als Gewürz. Einst mediterran wurde Salbei mit den Mönchen im Mittelalter über die Alpen nach Europa gebracht und begann sofort mit seiner Karriere. Sein Name Salbei vom Lateinischen „salvere“, bedeutet „retten“ und dürfte sowohl damals, als auch heute für so manchem Patient rettend (gewesen) sein. In früheren Zeiten, als das Penicillin noch nicht erfunden war, waren antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe, wie sie im Salbei vorkommen, ausschlaggebend für die Genesung. Heute hat man für diese Stoffen einen Namen gefunden und medizinische Eigenschaften. Früher verliess man sich auf das Wissen und auf die Erfahrungen weniger Kundige und schätzte den Anbau von Heilpflanzen in Klöstergärten. Seine Wirkstoffe gehen u.a. auf ätherische Öle zurück, die bei Vertretern der Lippenblütler typisch sind. Seine Verwandten sind Rosmarin, Thymian, Minze, Lavendel, Taubnessel uvm. Neben den ätherischen Ölen (z.B. Cineol, Kampfer, Thujon), kommen im Salbei Lamiaceen-Gerbstoffe (Rosmarinsäure), aber auch Bitterstoffe und Flavonoide vor, ein Wirkstoffcocktail, der synthetisch nicht ersetzbar und einzigartig ist.

Signatur und Wesen erkennen – Sich dem Salbei nähern

Es gibt viele Möglichkeiten sich einer Pflanze zu nähern und ihr Wesen zu verstehen. Laut Paracelsus haben Pflanzen eine Signatur, eine äußere Kennung, die Hinweise auf ihre Wirkung, Bedeutung und ihren Einsatz gibt. Auch die Anthroposophen, deren Arzneien wir von Firmen wie Wala und Weleda kennen, haben sich in ihren Wissenschaften der Signaturenlehre bedient. Eine ganz einfache Möglichkeit ein Verständnis dafür zu bekommen, ist die sorgfältige und stille Betrachtung einer Pflanze. Wem das in unserer hektischen Zeit schwer fällt, kann es mit Zeichnen probieren. Wie sehen Blätter, Stengel und Blüten aus, sind sie in einer bestimmten Form angeordnet, wie ist Farbe und Oberfläche der Blüten und Blätter, stehen sie in Verbindung mit Insekten oder Mensch, erinnern sie an ein Organ des Menschen….?? Die Pflanzenbetrachtung ist die eigene mögliche Wissenschaft an einer Pflanze und fördert neben individueller Erkenntnisse Entschleunigung und ein Gefühl des Glücks, weil der Verstand mal pausieren darf.

Salbei braucht, wer nicht mehr „schlucken“ kann

Dr. Roger Kalbermatten, Biochemiker, Chemiker und Begründer der Ceres Heilmittel AG beschäftigt sich seit langem mit den eigentlichen Wirkprinzipien der Heilpflanzen anhand ihrer Signatur. Zum Salbei schreibt er, er könne zwischen den Welten vermitteln. Seine nach oben wachsenden Blättern schließen auf eine aufnehmende und empfangende Haltung. Er besitzt die Fähigkeit auf seelischer Ebene aufzunehmen, was wir nicht mehr „schlucken“ können. Er vermag die Empfänglichkeit für innere und äußere Impulse zu fördern. In Zeiten nachlassender körperlicher Empfänglichkeit (Wechseljahre) tragen neue Impulse zu einer Neuorientierung der Frau bei. Ein bisschen braucht man darüber nachzudenken, wie dies gemeint sein kann, aber sicher ist an dieser Betrachtung etwas dran. Oder haben Sie ihre eigene beim Zeichnen des Salbeis gefunden?

Anwendung und Einsatz – Schwitzen, Wachheit, Angst und dicker Hals

Tatsächlich unterstützt der Salbei die Frau in den Wechseljahren. Hitzewallungen, Blutandrang zum Kopf und starkes Schwitzen können mit Salbei reduziert werden. Alfaalfa, die auch als Luzernensprossen bekannt sind und sehr lecker schmecken, ergänzen den Salbei durch ihre Phytoöstrogene. Salbei hat auch eine anticholinerge Wirkung, d.h. er wirkt auf unsere neuronalen Botenstoffe, deren Wirkung sich auf Stimmung, Gedächnis und Wachheit auswirken kann. Salbei kann somit bei beginnender Alzheimer Krankheit eingesetzt werden. Seine positive Wirkung auf die GABA-Rezeptoren im Gehirn kann angstlösend und beruhigend sein. Hätten sie das gedacht? Schließlich kennen wir den Salbei vor allem als Mittel bei Halsschmerzen. Er kann es durchaus mit der Gurgellösung Chlohexidin aufnehmen, denn seine schmerzlindernden, antibakteriellen, antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften lassen ihn bei Hals- und Zahnfleischentzündungen nicht mehr wegdenken.

Risiken

Salbei und sein Wirkstoff Thujon können als alkoholische Extrakte riskant sein, wässrige Lösungen (Tee) enthalten kaum Thujon. Vorsicht bei Extrakten ist in Schwangerschaft und Stillzeit geboten. Auch die gleichzeitige Einnahme von Antiepileptika kann Krämpfe auslösen.

Liebstöckel – lat. Levisticum officinale

Der bis zu 2m hohe Liebstöckel ist ein Familienmitglied der Doldenblütler, lateinisch Apiaceen. Seine Geschwister heißen Karotte, Fenchel, Kümmel, Anis, Sellerie, Petersilie, Pastinake, die Mutter Angelika und der Vater Meisterwurz.

Suppenkönig 

Der Name Maggikraut hat sich durchgesetzt, da der Liebstöckel jeder Suppe die richtige Würze gibt. Mit seinen Geschwistern kombiniert, wird die Suppe zu Kräften bringende Mahlzeit und unterstützt die Heilung bei Krankheit. Schon lange schätzen die Asiaten und mittlerweile auch Europäer die aufbauende Wirkung von Kraftsuppen, bekannt ist v.a. die Kraftsuppe für die Frau im Wochenbett. In den Rezepten geht Mama Angelika oft voran. Probieren Sie doch mal folgendes Rezept:

Kartoffelsuppe  a la Mama ( https://www.chefkoch.de/rezepte/2241661359108562/Kartoffelsuppe-a-la-Mama.html)

Für 6 Personen wird benötigt:

16 Kartoffeln

2 Möhren

1 Stange Porree

1.250 ml Gemüsebrühe

1 Esslöffel Liebstöckel

200 ml Sahne

1 Prose Muskat

Kartoffeln und Möhren schälen, Porree waschen, alles in kleine Stücke schneiden und mit Gemüsebrühe, Liebstöckel und Thymian in einen Topf geben. Zum Kochen bringen und 20 Minuten köcheln lassen. Sahne angießen, pürieren und bei schwacher Hitze noch ca. 5 Minuten köcheln lassen. Mit einer Prise frisch geriebener Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken.

Liebstöckel – hat mit Liebe zu tun 

In der Mythologie zählt Levisticum zu den Liebespflanzen. Symbolisch erinnert der lange hohle Stengel an das Männliche. Als „Luststecken“ bekannt soll er nicht nur den Stoffwechsel beleben, sondern auch das Liebesleben. Nach heutiger Wissenschaft kommen dafür sogenannte Pheromone (duftartige Lockstoffe) in Frage, die die Libido fördern sollen.

Auch auf die Frau soll er wirken und ihre Menstruation fördern, wenn diese ausbleibt oder schmerzhaft ist. Dies dürfte auf spasmolytische (krampflösende) Eigenschaften zurückzuführen sein.

Allerdings ist Vorsicht in der Schwangerschaft geboten: Der Gebährmuttereinfluss kann einen Abort auslösen und wurde früher wohl auch unter anderem als Abtreibungsmittel genutzt.

Sinnbild Sternenhaufen

In der Paracelsusmedizin wird die Gestalt der Doldenblütler mit Strahlenbüscheln oder Sternenhaufen verglichen, deren Antennen kosmische Energie aufnehmen. Wem das übertrieben scheint, kommt vielleicht eher mit wissenschaftlichen Erklärungen zurecht, die die Pflanze über ihre Wirkstoffe als Heilpflanze erklärt.

Besonders die Bandbreite an ätherischen Ölen, was die Pflanze so aromatisch macht und Cumarinderivate tragen dazu bei.

Wirkung und Anwendung

Liebstöckel unterstützt die Verdauung vielfältig. Er fördert nicht nur alle Verdauungssäfte wie Speichel, Magensaft, Galle und Bauchspeichel, sondern verteilt auch Blähungen und zuviel Luft in alle Winde. Zudem kann er Krämpfe lösen und die Darmbewegung anregen.

Eine beruhigende Wirkung lässt sich über die Isovaleriansäure erklären, die auch in Baldrian und Angelikawurzel vorkommen. Mama Angelika wird daher auch bei Angst und Depression eingesetzt. Symbolisch steht Angelika wie ein (Erz-)Engel jenen zur Seite, die Schutz brauchen.

Doldenblütler wirken stoffwechsel- und harnanregend. Über den Harn leiten sie Metalle (u.a. Quecksilber) aus und werden in der Heilpflanzenkunde in Kombination mit Schwefelverbindungen zur Ausleitung von Amalgam und anderen Giftstoffen im Körper eingesetzt. Schon Paracelsus hat Liebstöckel als Gegengift gelobt.

Bei Blasen- und Nierenleiden oder auch bei Harngries wird Liebstöckel in Fertigpräperaten wie Canephron® von Bionorica eingesetzt. Es gilt als Durchspülungstherapeutikum. Außerdem soll die harntreibende Wirkung zu einer Reduktion von Wasser im Gewebe führen, was den Einsatz bei dicken schweren Beinen sinnvoll macht.

Achtung Bärenklau!!

Auch der Bärenklau zählt zur Familie der Schirmartigen (Umbelliferae) oder Doldengewächse. Er enthält einen Saft mit Fumarocumarinen, die auf der Haut in Verbindung mit Sonnenlicht schwere Hautreizungen auslösen kann. Am besten nicht anfassen!

 

 

 

Der Übergang von Schnupfen zur Mittelohrentzündung ist meist fließend und kommt bei Kleinkindern oft vor. Eltern leiden mit ihren Kindern, denn Ohrenentzündung kann sehr schmerzhaft sein und mit Fieber einhergehen.

Was passiert eigentlich bei der Mittelohrentzündung?

Die Ohrtrompete, auch Eustach`sche Röhre genannt, verbindet den Hals-Nasen-Rachenraum mit dem Mittelohr und sorgt für Belüftung und Druckausgleich. Bei Kindern ist diese Röhre oft kurz und eng. Da sich das Immunsystem von Kleinkindern erst bis zum etwa 4. Lebensjahr aufbaut, sind kleine Kinder leichter anfällig für Schnupfenviren. Die Viren gelangen über den Rachenraum ins Ohr und setzen sich auf der Schleimhaut der Paukenhöhle fest. Nun ist die Belüftung beeinträchtigt und es kommt zur Schwellung und Entzündung der Schleimhaut mit Sekretbildung, das sich im Paukenraum staut und unangenehmes Druckgefühl auslöst. Die Mittelohrentzündung zeigt sich dann als dumpfer, pulsierender und stechender Schmerz und kann sehr schnell fortschreiten und hohes Fieber erzeugen. Kommen Bakterien ins Spiel, die in diesem Zustand leichtes Spiel haben, werden die Kinder oft mit Antibiotika behandelt. Antibiotika können aber nur helfen, wenn Bakterien vorhanden sind und haben den Nachteil, dass sie die Darmflora, die bei Kindern ja noch im Aufbau ist, beeinträchtigen, denn neben den krankmachenden Keimen werden auch gesunderhaltende zerstört. Die Folge ist, dass das noch junge Immunsystem geschwächt wird und das Kind offen für Folgeinfektionen ist. Immer wiederkehrende Mittelohrentzündungen können für Kind und Eltern sehr belastend sein und sich über mehrere Jahre ziehen, also chronisch werden.

Was können sie als Eltern tun?

Vorbeugung:

Stärken sie im Vornherein über die Herbst- und Wintermonate ihr Kind mit Vitamin D, C, Zink und Eisen. Eisen kann auch in Form von Schüßlersalz Nr3 in der D3 oder Meteoreisen® von WALA eingenommen werden. Auch ein Rotbäckchen-Saft und ausreichend Vitamin C, z.B. aus natürlichen Quellen, wie Acerola oder Hagebuttenpulver sorgt für ausgeglichene Eisenwerte, denn Infekte können Eisenanämie auslösen. Vitamin C und Eisen arbeiten Hand in Hand.

Ein tolles Kombinationspräparat für Kinder ab 4Jahren ist ImmunLoges® Saft. Er enthält zusätzlich Beta-Glykane aus Vitalpilzen.

Tees und Nahrung:

Erkältungen gehen oft mit einer Minderdurchblutung der Schleimhäute einher. Ist der Schnupfen, die Erkältung noch im Anfangsstadium, kann Wärme die Schleimhäute beruhigen. Das heißt: bieten Sie ihrem Kind Fenchel oder Thymian-Tee an, auch wenn sie glauben, dass ihr Kind es nicht mag. Oft spüren Kinder intuitiv was Ihnen gut tut. Zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel sollten sie vermeiden, das fördert das Wachstum der Keime. Außerdem sollten kühlende und schleimbildende Nahrungsmittel vermieden werden. Also z.B. Joghurt, Milchprodukte, Gurke und Tomate. Wie wäre es mit Hirsebrei statt Milchreis? Sie können auch Zimt als wärmendes Gewürz in Speisen einsetzten.

Akute Mittelohrentzündung

Bei akuter Mittelohrentzündung können sie ihr Kind mit Apis/Belladonna cum Mercurium® von WALA begleiten. Aus anthroposophischer Sicht unterstützt es bei akuter Entzündung im Kopfbereich mit bakterieller Beteiligung. Auch Otovowen®, ein homöopathisches Komplexmittel wird gerne innerlich gegeben. Außerdem sollten sie für Belüftung und Abschwellen der Nasenschleimhaut sorgen. Setzen sie entweder Kochsalzlösung mit erhöhtem Salzgehalt, Euphorbium® Nasenspray oder auch herkömmliche Nasensprays dafür ein. Gegen den Schmerz können sie mit Zwiebelsäckchen arbeiten. Am besten 1 Säckchen aufs Ohr und 1 hinters Ohr auf das Reflexfeld, das sogenannte Mastoid. Mit Heilwolle abdichten, dann Mütze drauf und 20min einwirken lassen. Als Tee eignet sich besonders Holunderblütentee, dieser kann das Fieber senken und öffnet die Nebenhöhlen. Auch der Efeu kann guten Einfluss nehmen. Er ist bekannt in der Kinderheilkunde als Prospansaft. Wer auf die Süße im Sirup verzichten möchte, kann Efeu, auch Hederae helix gennannt, als Urtinktur einsetzen. Immer wieder 1 Trofen in den Tee oder ins Wasser. Efeu kann auch ein guter Begleiter bei Neigung zu Polypen im Nasen-Rachenraum sein. Polypen erschweren zusätzlich die Belüftung der Kopfhöhlen. Erleichtern sie den Druck auf das Ohr, indem sie das Kind höher schlafen lassen. Falls eine Antibiose unausweichlich ist, können sie den Darm des Kindes während der Einnahme mit Perenterol® junior (Hefekultur-Präparat) schützen. Es hat den Vorteil, dass es nicht vom Antibiotikum zerstört werden kann, wie andere Probiotika auf Basis von Milchsäurebakterien.

Chronische Mittelohrentzündung

Chronische Mittelohrentzündung bedeutet: die Entzündung wird zwar in der Regel nicht ganz so akut, kommt aber immer wieder. Hier kann man es mit Apis/Levisticum® von WALA probieren. Eine Einnahme über 3 Monate ist sinnvoll.

Denken sie auch an Eisen, Vitamin C, Vitamin D und an Omega 3 Öl für Kinder zur Stärkung.

Die Schleimhäute stellen eine natürliche Barriere zwischen der Außenwelt des Körpers und der Innenwelt dar. Alle Schleimhäute sind miteinander verbunden. So auch Darm mit Ohr und Nebenhöhlen. Dies geschieht über die netzartigen Lymphbahnen und Lymphknoten. Darum können chronische Mittelohrentzündung über den Darm therapiert werden. Die Darmschleimhaut ist die Schleimhaut mit maximaler Oberfläche. Geeignete Mittel sind z.B. Darmflora plus® Kinder von Dr. Wolz, Omnibiotik 10 Kids® oder Lactobiogen® Kinder.

3 typische Schüssler Salze bei Schnupfen und zur Vorbeugung von Mittelohrentzündung

Schüssler Salze sind einfach in der Anwendung. Sie haben eine sehr lange Anwendungstradition, denn Dr. Wilhelm Schüßler, Arzt und Begründer der Biochemischen Heilweise wurde vor über 200Jahren (1821) geboren, als das Antibiotikum noch nicht erfunden war. Das einfache Prinzip, den Organismus bei Krankheit mit potenzierten Mineralsalzen zu versorgen, die auch natürlich im Körper vorkommen, wird bis heute bei Erwachsenen, Kindern und Schwangeren ohne Nebenwirkungen angewandt. Kommen wir auf Erkältung und Mittelohrentzündung zurück, spielt die Nr.3 – Ferrum phosphoricum D12 eine bedeutende Rolle im Anfangsstadium, wenn eine Erkältung, der Schnupfen beginnt und der Schleim noch durchsichtig und relativ flüssig ist. Im 2. Entzündungsstadium verändert sich der Schleim zu einem zähflüssigen und milchig-weißen Sekret und wirkt stockend. Hier kann Nr.4 Kalium chloratum D6 greifen. Hält die stockende Situation an und die Farbe des Schleims wechselt zu gelb-grün, kommt Kalium sulfuricum Nr.6 ins Spiel. Je akuter ein Geschehen ist, umso öfter gibt man das Schüssler Salz. Bei Kindern unter 4 Jahre immer wieder eine halbe Tablette im Mund zergehen lassen. Kinder über 4 können schon eine ganze Tablette lutschen.

Steffi Full, Heilpraktikerin und PTA

 

 

 

Ingwer ist eine Pflanze, die bevorzugt in den Tropen und Subtropen wächst, bei uns hat man sie auf Terrassen als Kübelpflanze, die dann im Winter im warmen Wintergarten überwintert werden muss. Verwendet wird meistens die frische, aber auch die getrocknete Wurzelknolle, die voll ätherischer Öle und Scharfstoffe ist. Das ätherische Öl ist krampflösend und wirkt gut bei Übelkeit und Erbrechen. Somit ist sie also eine gute Alternative bei Reiseübelkeit. Darmbewegung und Magensäfte werden durch sie angeregt, Verdauung und Appetit gefördert. Bei Schwangerschaftserbrechen wird Ingwer kontrovers diskutiert, vor allem in den späteren Schwangerschaftsmonaten sollte Abstand gehalten werden.
Ingwer wird als scharfes Gewürz gerne beim Kochen verwendet, vor allem in der asiatischen Küche zu Gemüse- und Reisspeisen. Sie wärmt schön von innen, vor allem in der kalten Jahreszeit!
Das ätherische Öl wird in vielen Aromamischungen verwendet, z.B bei Massagen. Es wirkt kombiniert mit einem Basis-Öl schmerzlindernd. Bei Erkältungen hilft Ingwer, denn es wirkt immunmodulierend, löst Schleim und vernichtet Viren und Bakterien. Neuere Studien weisen zudem darauf hin, dass Ingwer die Leber schützt und eine Schutzwirkung gegen Krebs hat.
Unser Tipp: bei beginnenden Erkältungen: 1-2 cm frische Ingwerwurzel kleinschneiden und mit kochendem Wasser übergießen, heiß trinken. Zitrone oder Pfefferminze passen gut dazu.

Der Weihrauchbaum gehört zu den Balsamgewächsen und hat ein recht knorriges Aussehen. Man findet ihn in wasserarmen, wüstenartigen Gegenden mit steinigen und trockenen Böden in v.a. 3 Regionen dieser Welt: in Indien (Boswellia serrata), am Horn von Afrika (Boswellia carterii, Boswellia papyrifera) und auf der arabischen Halbinsel (Boswellia sacra). Manchmal sehen Boswelliabäume eher wie Sträucher aus. Ihr Laub ist nur für kurze Zeit und meist nur wenig vorhanden. Das Harz der Bäume wird seit dem Altertum medizinisch und religiös verwendet. Es ist neben Gold und Myrrhe einer der kostbaren Gaben, die die 3 Könige aus dem Morgenland für das neugeborene Kind im Stall von Betlehem mitbringen. In Ägypten galt Weihrauch als „Gottesduft“. In jüdischen Tempeln durfte er nur als Räuchermittel zu Ehren Jahwes verwendet werden. Aufgrund seiner Kostbarkeit wurden eigene Handelswege für Weihrauch geschlossen.
Der indische Weihrauch wird auch “Arzneiweihrauch” genannt und gehört zu den bestuntersuchten Weihrauchspezies. Er ist in verschiedenen Arzneibüchern gelistet. Wichtige Inhaltsstoffe sind die Boswelliasäuren, die besonders entzündungshemmende Wirkungen zeigen. Diese Eigenschaft macht ihn so wertvoll beim Einsatz sämtlich entzündlicher Krankheiten, darunter: rheumatische Erkrankungen, wie Chronische Polyarthritis, aber auch Colitis ulcerosa – chron. Dickdarmentzündung und Morbus Crohn -chron. Entzündung des gesamten Verdauungstraktes. Außerdem soll er schmerzlindernd, antimikrobiell und zytotoxisch auf Tumorzellen wirken. So wird das heilende Harz auch bei Asthma bronchiale, Schilddrüsenentzündung, Schuppenflechte und Multibler Sklerose eingesetzt. Fertigarzneimittel gibt es oft in Kombination von Weihrauch und Curcuma.