Die Rose, sie steht für Schönheit, Anmut, Liebe, Erotik und Weiblichkeit. Sie ist ebenfalls ein Symbol für Verschwiegenheit und Weisheit und das unter der Rose Gesagte galt einst als stehendes Wort.
In der germanischen Mythologie hat die Rose einen Bezug zur Liebesgöttin mit sinnlichen und mütterlichen Eigenschaften.
Ursprünglich kam die schöne Blume von Persien nach Mitteleuropa. Aber es gibt sie überall auf der Welt, denn bis auf das Volk der Inuiten besitzen alle Sprachen der Welt ein Wort für Rose.

Ihre Heilwirkung hat sie ihren betörenden ätherischen Ölen zu verdanken, die uns in eine sinnlich andere Welt führen.
Gerbstoffe, Gerbsäuren, Geraniol und Saponine gehören ebenfalls zu ihrem Wirkungsschatz. Rosentee stärkt Nerven, Herz und Blut.
Mit Ihrer heilenden Wirkung steht sie in der Familie der Rosengewächse nicht alleine da. Ihre Familienangehörigen sind die Wilde Rose oder auch Heckenrose genannt mit ihren beliebten Hagebuttenfrüchten, die einen überaus hohen Vitamin C Gehalt aufweisen und als Antioxitantien eingesetzt werden, z.B. in der Therapie von Gelenkserkrankungen.
Ein anderes Familienmitglied ist der Weißdorn. Seine Kraft als herzstärkende Pflanze, sollte bei keiner Herztherapie fehlen.

Medizinisch und kosmetisch nutzt man schon lange ihre Wirkung. Ihr feiner sinnlicher Duft tröstet und erfreut das Herz und schafft einen seelischen Ausgleich. Die Gerbstoffe der Rosen wirken antientzündlich und beruhigend auf die Haut und der hohe Vitamin C Gehalt der Früchte gilt als Radikalfänger, was die Haut vor dem Altern schützt.

Der Name Hypericum stammt vermutlich von den Griechischen Wörtern Hyper (=über) und Eikon (=Bild) ab und könnte soviel bedeuten wie, dass die Wirkung der Pflanze die menschliche Seele über die inneren bedrohlichen Bilder hebt. In diesem Zusammenhang zeichnet sich auch gleich die Hauptwirkung des Krautes ab, die Depression.

Johananniskraut gilt als Vermittler der Sonnenenergie. Bis zur sogenannten Sonnenwende am 21.Juni, dem „Johannitag“, sammelt die Pflanze das Licht und speichert es in ihren Blüten und Blättern. Schon sehr früh wurde es in der lichtarmen Winterzeit eingesetzt, wenn „Nacht“ über die Seele gekommen war. Heute belegen wissenschaftliche Studien die Wirksamkeit von Johanniskraut als Antidepressivum. Zudem hat es angstlösende, beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung. Bei Nervosität und bei hormonellen Schwankungen wirkt es ausgleichend.

Nutzen Sie die Kraft der Heilpflanze als Tee, als Einzel- oder Kombinationspräparat mit anderen unterstützenden Heilpflanzen wie Passionsblume, Baldrian, Arnika (äußerlich) und Calendula.

Die Heilpflanze kann auch äußerlich gut eingesetzt werden. Dazu wird ein öliger Auszug genutzt. Das sogenannte Rotöl wirkt wohltuend auf unsere Nerven, wenn diese entzündet sind oder schmerzen, wie z.B. Ischiasbeschwerden, Zahn- und Zahnungsbeschwerden, Ohrenschmerzen und andere Neuralgien, wie bei Gürtelrose.
Außerdem kann Johanniskraut bei extrem trockener, juckender, schuppender Haut und Neurodermitis genutzt werden.

Paradoxerweise hilft es auch, wenn wir zuviel Licht bekommen und einen Sonnenbrand haben. Das gleiche gilt bei Verbrennungen.

Der Aroniastrauch, auch schwarze Apfelbeere genannt, gehört zu den Rosengewächsen. Seine hübschen Blüten im Frühjahr erinnern an seinen Verwandten, den Apfelbaum. Auch die Symmetrie des Kerngehäuses beim Aufschnitt der Früchte sind dem Apfel sehr ähnlich. Allerdings sind seine Beeren klein und dunkelviolett und voller Vitalkraft.

Bereits die Ureinwohner Nordamerikas schätzten und nutzen die Beeren für ihre Gesundheit. Angetan von der außerordentlichen Kälterobustheit kultivierte der Russische Botaniker Iwan Mitschurin im 20. Jahrhundert erfolgreich die Pflanze in Russland.

Seit der Jahrtausendwende ist auch bei uns ihre Bedeutsamkeit in den Fokus gerückt. Und nun gibt sie Hoffnung auf Unterstützung im Zusammenhang mit Coronaviren und deren Erkrankung Covid-19, denn im In-Vitro Laborversuch zeigte sich, dass Aroniabeeren Coronaviren abtöten können. Die Laborstudie geht vom Stuttgarter Labor Prof. Dr. Enders und dem Naturheilkunde-Produktentwickler CogniVerde aus.

Prof.Dr Bernhard Uehleke, renommierter Mediziner und Medizinhistoriker mit Schwerpunkt Pflanzenheilkunde (2001 Forschungskoordinator für Naturheilverfahren an der Berliner Charité) hält die Virenhemmung des Aroniasaftes für vielversprechend und die Anwendung bezüglich SARS-CoV-2-Viren für plausibel. Er leitet eine Beobachtungsstudie mit Testpersonen, um die Laborergebnisse in Bezug auf das Infektionsgeschehen zu evaluieren.

Wie schafft es die Aroniabeere so virenhemmend zu wirken?

Es sind vor allem die Gerbstoffe, die die Andockstellen für das Virus blockieren. Sie können im Mund und Rachenraum durch Spülen und Gurgeln benetzt und für eine gewisse Zeit inaktiviert werden. Dabei entsteht ein pelziges, zusammenziehendes Gefühl im Mund. Das Virus kann durch diesen „Gerbvorgang“ nicht in die Zellen gelangen und sich auch nicht vermehren.

Der Saft sollte morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafen gespült, gegurgelt und getrunken werden. Das Trinken hat den Vorteil, dass auch tiefere Rachenabschnitte benetzt werden und bereits geschluckte Viren im Magen abgetötet werden.

Spitzwegerich, lateinisch Plantago lanceoalata, wird auch Spießkraut genannt und kommt ursprünglich aus Europa. Man findet ihn aber mittlerweile auf der ganzen Welt, vor allem am Wegrand – daher auch der Name „Wegerich“. Schon seit vielen Jahrhunderten sind Wirkungen bekannt, ja es ranken sich geradezu Mythen um das Kraut. So soll bereits der griechische Arzt Dioskuridis Spitzwegerich in Wasser und Wein gekocht haben und bei Fiebererkrankungen angewendet haben. Hildegard von Bingen nutzte es als Trank gegen Gicht oder als Pulver, welches Gift und Liebeskummer abwehren soll. Im 2. Weltkrieg hat man Spitzwegerich-Salbe zur Wundheilung bei vielen Soldaten genutzt. Inhaltsstoffe sind Schleimstoffe, Gerbstoffe sowie Saponine. Arzneilich verwendet werden die ganzen oder zerkleinerten Blätter und Blütenschäfte. Heute nutzen wir Spitzwegerich entweder als Tee, Saft oder Sirup bei Husten, er wirkt reizmildernd auf die Schleimhäute in den Atemwegen.

Thymian ist nicht nur ein viel verwendetes Gewürz, sondern wird schon seit Jahrhunderten wegen seiner antibakteriellen und schleimlösenden Eigenschaften bei Erkältungen angewendet. Medizinisch verwendet wird der echte Thymian (Thymus vulgaris), er gehört zu der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und wächst vorwiegend im westlichen Mittelmeerraum. Thymian enthält ätherische Öle (Thymol und Carvacrol), die schnell  aufgenommen werden. Sie gelangen dann direkt an die Drüsenzellen der Bronchien, wo sie die Aktivität der Flimmerhärchen anregen und so dafür sorgen, dass der Schleim abtransportiert wird. Dazu wirkt Thymian auch hustendämpfend und ist daher in vielen Hustensäften enthalten. Das im ätherischen Öl enthaltene Thymol ist übrigens gut wirksam bei Entzündungen im Mund und wird gerne Mundwässern und Zahnpasta zugesetzt.

Thymian kann zur Zubereitung von Tee verwendet werden. Mehrmals täglich eine Tasse bei Erkältungen trinken, bei Entzündungen im Mundbereich regelmässig gurgeln. Thymian kann auch zum Baden bei Erkältungen genutzt werden. Allerdings nur, wenn kein Fieber, Bluthochdruck, Herzschwäche oder Hauterkrankungen vorhanden ist. Dann bitte Rücksprache mit dem Arzt halten.

Bitte beachten: Thymian-Öl kann bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu zwei Jahren einen Stimmritzenkrampf (Glottiskrampf) und in weiterer Folge eine gefährlichen Atemstillstand hervorrufen. Bitte dann darauf verzichten!

 

So, wie der Donnerstag, ist auch die Brennessel dem germanischen Gott Thor geweiht – Thor als Sinnbild für Gewitter und Fruchtbarkeit.

Wie ein Blitzstrahl sengt und brennt die Nessel – das kennt jeder, der sie schon mal berührt hat. Dieses Brennen ist unangenehm, dabei aber ziemlich gesund für unseren Körper. Das wussten die Menschen schon früher und haben Gicht und Rheuma mit der Brennessel behandelt.

Heute gibt es dafür einen Fachausdruck: die Urtifikation – äußerliche Behandlung mit Urtica dioica – „der großen Brennessel“. Die bewußte Hautreizung ist eine medizinische Methode, die bei rheumatischen Schmerzen, Arthrose, Ischiasschmerzen und Leiden im Lendenwirbelbereich Anwendung findet. Urtica dioica stärkt nämlich nachweislich die Durchblutung!

Heute kann man dafür Brennesselspiritus nutzen oder man schlägt mit frischem Brennesselkraut auf die schmerzenden Stellen: 1 x täglich an 3 aufeinander folgenden Tagen, dann 2-3 Tage Pause. Je nach Bedarf diesen Rhythmus mehrmals wiederholen. Die dabei entstehenden Bläschen auf der Haut sind heilsam.

Solche Bläschen ähneln allergischen Hautreaktionen, die sogar Urtikaria genannt werden. Allergiebedingte Hautbläschen entstehen, wenn der Körper einen Stoff als fremd empfindet. Die allergische Reaktion hängt u.a. mit Histamin zusammen, einem Gewebshormon, das auf der Haut Rötung, Schwellung, Juckreiz oder Schmerz verursachen kann. Wie z.B. bei einem Insektenstich oder durch zuviel Sonne.
Histamin findet man paradoxerweise auch in der Brennessel. Dieses Histamin wirkt dagegen heilsam und allergiereduzierend.

Die Brennessel wird auch als großer Heiler bezeichnet. Wenn man sie chemisch untersucht, stellt man fest, dass sie sehr viel Eisen, Calcium, Kalium, Kieselsäure und Chlorophyll enthält. Das Eisen kann von unseren Körper sehr gut aufgenommen werden und hilft bei Eisenmangel und Blutarmut. Es wirkt auch gut bei Erschöpfung und Ermüdung, die z.B. nach Erkältungskrankheiten durch erhöhten Eisenverbrauch auftreten können.

Eine Brennesselkur mit (frischen) Brennesseltee im Frühjahr hilft zu entschlacken und belastende Stoffe aus dem Organismus auszuleiten. Das Blut erfährt dadurch eine Reinigung, die sich positiv auf die Haut auswirken kann: Ekzeme heilen ab, Pickel und ein „schlechtes“ Hautbild verbessern sich. Zusätzlich wird die Milz durch diese Kur kräftig angeregt und entlastet, das wiederum in einem verbesserten Immunsystem resultiert.

Aber das ist noch nicht alles. Denn die Brennessel regt den gesamten Stoffwechsel kräftig an und mobilisiert Harnstoffe, die sich im Gewebe festgesetzt haben. Die v.a. Dingen für den Rheumatiker und Gichtpatienten belastenden Stoffe werden über die Nieren und die ableitenden Harnorgane aus dem Körper gespült. Das ist Entgiftung und Reinigung im großen Stil!

Im Bezug auf die antike Mythologie wird die Heilpflanze dem Kriegsgott Mars zugeordnet. Dieser steht nicht nur für blutige Schlachten (mit dem Eisen), sondern auch für Männlichkeit, Potenz und feurige Liebe. Hier zeigt sich der Zusammenhang zu den Organen im Unterleib (Niere, Blase und Prostata). Eine „übermässige“ Männlichkeit kann mit der Kraft der Brennesselwurzel unterstützt werden, in dem sie eine vergrößerte Prostatadrüse zur Normalgröße verhilft.

In der Antike wurde die Brennessel auch bei „Drüsenschwellungen“ genutzt. Welche Drüsen gemeint sind, ist nicht ganz klar. Aber da die Brennesel auch Bestandteil traditioneller Teemischungen bei Diabetes ist, scheint die positive Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse, die ja das Insulin produziert, passend zu sein.

Die Brennessel kann als Tee, Frischpflanzensaft (z.B. von Schoenenberger), (Ur-)Tinktur, homöopathisches Komplexmittel oder in Tablettenform genutzt werden.
Als Gel (z.B. Combudoron® von Weleda) wirkt die Brennessel zusammen mit Arnika kühlend, lindernd und abschwellend.

Die Zistrose, auch bekannt als Cistus incanus, sieht aus wie eine Rose, gehört jedoch zu einer anderen Pflanzengruppe, den Zistrosengewächsen. Sie ist in sonnigen mediterranen Gebieten beheimatet, insbesondere in Griechenland. Wenn es im Sommer zu heiß wird, rollt sie ihre grau behaarten Blätter ein und wartet auf Regen.

Im Winter bildet die Zistrose dicke Blütenknospen, die im Frühling in auffälligem Pink erblühen und einen „Knitterlook“ haben. Die Blätter sind klebrig, da sie viel Harz, auch Labdanum genannt, enthalten. Die Zistrose ist bekannt dafür, dass sie Sonne und Wärme gut verträgt.Bereits im 4. Jahrhundert vor Christus wurden Heilwirkungen der Zistrose erforscht. Heute wissen wir mehr über diese schöne mediterrane Pflanze und ihre gesundheitlichen Vorteile.

Die wirksamen Inhaltsstoffe der Zistrose sind vor allem hochkomplexe Polyphenole, die  besonders effektiv freie Radikale bekämpfen und vor oxidativem Stress schützen. Die Zistrose hilft also, unsere Proteine, Zellen und Erbgut vor Schäden durch Dinge wie Strahlung, Rauchen, Alkoholkonsum, Umweltgifte, Medikamente und Stress zu schützen. Tatsächlich ist ihr antioxidative Potenzial sogar viermal stärker als das von Vitamin C.

Zusätzlich dazu zeigt die Zistrose Heilwirkungen bei Viruserkrankungen. Die verschiedenen Polyphenole in der Zistrose können Viren, Bakterien und freie Schwermetalle unschädlich machen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass diese Pflanze dazu beitragen kann, die Anheftung von Viren an Wirtszellen zu verringern.

Noch mehr Inhaltsstoffe mit Wirkung: Es sind die Tannine (Gerbstoffe) der Zistrose, die zusammenziehend auf Haut und Schleimhäute wirken. In der Fachsprache nennt man das adstringierend.  Es wirkt ein ähnliches Prinzip wie beim Ledergerben: Haut und Schleimhaut werden „abgedichtet“ oder „gegerbt“ und können sich von Beschwerden wie Hämorrhoiden, Aphten, Magenschleimhautentzündung und Hautekzemen erholen. Dieses Prinzip hilft auch beiHauterkrankungen wie Akne und Neurodermitis.