Kapuzinerkresse kommt eigentlich aus Peru und Bolivien, wurde im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht. Sie ist eine schöne Rankpflanze und wächst in vielen Gärten mit leuchtend orangen Blüten. Und weil diese, von der Seite betrachtet,  an die Kapuzen der Kapuzinermönche erinnern – ist der Name Kaouzinerkresse entstanden. Das Wort Kresse stammt übrigens aus dem Althochdeutschen und bedeutet scharf/pfefferig.

Meerrettich kommt ursprünglich aus Ost- und Südeuropa und wird gerne als Beilage zu Fisch- oder Fleischspeisen verwendet. Beim Namen weiß man nicht genau, woher er kommt: es könnte „mehr“ im Sinne von größer bedeuten, um sich vom kleineren Rettich abzugrenzen oder vom alten Wort für Pferd „Mähre“ abstammen. Das englische Wort für Meerettich lautet horseradish. Pferde essen instinktiv bei Infektionen mehr Meerettichwurzeln.

Beide Pflanzen enthalten Senfölglykoside, das bedeutet das die Senföle an Kohlenhydrate gebunden sind. Beim Essen und Kauen werden die Senföle freigesetzt, sie sind für den scharfen Geschmack verantwortlich. Beim Meerettich sitzen wirksamen Inhaltsstoffe in der Wurzel,  bei der Kapzinerkresse vor allem in den orangen Blüten, sie geben den Pflanzen Schutz vor Frasschäden und mikrobiellem Befall.

Die Senföle = Scharfstoffe wirken entzündungshemmend, unterstützen die Immunabwehr , befreien die Schleimhäute von unerwünschten Erregern und schützen vor Erkältungen und Harnwegsinfektionen. Viele Studien untermaueren und belegen diese Wirkungen. Deshalb ist die Kapuinerkresse von Experten zur Arzneipflanze des Jahres 2013 gewählt worden, Meerettich zur Arzneipflanze des Jahres 2021.

Die Eiche steht für Stärke, Tapferkeit, Ausdauer und Standhaftigkeit. Nichts kann eine Eiche umhauen, denn Ihre kräftigen Pfahlwurzeln dringen tief in die Erde ein, durchdringen verdichtete Böden und erreichen große Wasserquellen. Für diese Wurzeln ist kein Stamm zu mächtig. Stolz steht die Eiche da und streckt ihre Äste in den Himmel und kann gegen Wind, Wetter und Sturm bestehen.

Auch wir können stark und kräftig sein, wenn wir uns einen Anker aus zuversichtlichen Gedanken schaffen. Auf körperliche Ebene können wir unsere Abwehrkräfte stärken und das geht auf vielfältige Weise: Pflanzen, Mineralstoffe, Vitamine, Kuranwendungen und die Verbundenheit zu uns selbst und der Natur können uns in unserer Vitalität unterstützen.

Wie Pflanzen ihr Immunsystem stärken

Pflanzen waren seit eh und je den Kräften der Natur ausgesetzt. Neben Klima und Bodenbeschaffenheit mussten sie im Laufe der Evolution mit zahlreichen Erregern zurechtkommen. Die Pflanzen sind uns aufgrund ihres Alters evolutionär weit voraus und haben schon vielseitige strategische Abwehrmechanismen gegen krankmachende Keime, Pilze und Viren entwickelt, u.a. durch den Aufbau sekundärer Pflanzenstoffe.

Sekundäre Pflanzenstoffe sind häufig Abwehrstoffe der Pflanzen, um den natürlichen Kräften standhalten zu können Sekundäre Pflanzenstoffe sind biochemische Stoffe, die Pflanzen nicht für ihre Ernährung oder ihren Stoffwechsel brauchen, sondern zum Erhalt ihrer Art und um sich vor Feinden zu schützen.

Viren und Bakterien können bedrohliche Feinde sein, die nicht so einfach zu überlisten sind. Ein einfaches Beispiel: Um nicht gefressen zu werden, macht sich eine Pflanze bitter, damit sie nicht schmeckt oder entwickelt stachlige Haare, die für den Fressfeind unangenehm sind. Geht es aber um Erreger, die Pflanzen z.B. nach einer Verletzung heimsuchen, sind ausgeklügelte Schutzmechanismen gefragt, denn Bakterien und noch mehr Viren haben die besten Überlebensstrategien. Das liegt an ihrem unheimlichen Vermehrungspotential, ihrem einfachen Aufbau aus nur einer Zelle und ihrer Verwandlungsfähigkeit zur Anpassung – die , Mutation.

Wie schaffen es Pflanzen, sich gegen Viren und Bakterien zu schützen?

Sie entwickeln biologische Abwehrstoffe. Das können z.B. Scharfstoffe sein, Ätherische Öle, Gerbstoffe, Alkaloide und viele mehr. Nach und nach entdeckt die moderne Wissenschaft das Geheimnis dieser Stoffe. Alte Überlieferungen helfen dabei, denn Naturvölker hatten zu diesen Zusammenhängen schon immer einen intuitiven Zugang. Ein Leben im mit der Natur sicherte das nackte Überleben. Für einen modernen, urbanen Menschen, der seine Nahrung aus dem Supermarkt bezieht, ist diese Abhängigkeit schwer nachvollziehbar.

Natürliche Wirkstoffe für ein starkes Immunsystem

Viren und Bakterien, die uns krankmachen, werden Pathogene genannt. Pflanzen unterscheiden meist nicht zwischen Bakterien und Viren und bewältigen beide mit den gleichen Inhaltsstoffen.

Pharmakologisch ist das anders. Bakterien werden mit Antibiotika gut in Schach gehalten, bei den Viren funktioniert das leider nicht. Nichts scheint in der Schulmedizin wirklich gegen Viren zu helfen. Das ist der Grund, warum in der Regel die Symptome behandelt werden.

Heilpflanzen aus der Natur haben durch ihre Abwehrwirkstoffe ein starkes Potenzial gegen Viren und/oder Bakterien, die pharmakologisch genutzt werden.

Zistrose
Melissen
Meerrettich und Kapuzinerkresse
Kapland-Geranie
frischer Knoblauch
Ingwer
Schwalbenwurz .

Sie alle erreichen eine erfolgreiche Abwehr durch unterschiedliche Wirkstoffe.

Immunstarke Ernährung

Meerrettich und Kapuzinerkresse sind voll von Vitamin C und sog. Senfölglykosiden. Das ist typisch für die Familie der Kreuzblütler, zu denen Senf, Brunnenkresse, Rettich, Radieschen, Rucola und alle Kohlarten zählen. Senfölglkoside sind Verbindungen aus Schwefel und Stickstoff. Sie haben einen beißenden Geruch und einen scharfen Geschmack mit denen sie sich vor Fressfeinden und Keimen schützen. Kohl kann gut in einen Speiseplan eingebaut werden, auch fermentiert, wie Sauerkraut (im asiatischen Kimchi).

Meerrettich wurde früher gerne zu Fleisch und Fisch gegessen. Auch hier die Parallele zur asiatischen Kulinarik: Sushi und Wasabi (Meerrettichpaste) sind untrennbar und machen freie Nase beim Essen.

Kapuzinerkresse ist eine hübsche Balkon und Gartenpflanze. Sieht man sich ihre Blätter und Blüten genauer an, so gleichen die Blätter einem Schild und die Blüten einem Helm, ein Sinnbild für Schutz! Der Samen ist ein kompakter runzeliger Kern – unscheinbar – bei Genuss aber unfassbar scharf – leicht schwefelig – nicht zu vergleichen mit der Schärfe von Pfeffer oder Chili. Die Samen können wie Kapern eingelegt und haltbar gemacht werden.

In dieselbe Familie gehört die Papaya, die eigentlich für ihre wirksamen Enzyme für den Magen-Darm-Trakt bekannt ist. Papayaenzyme werden aber auch erfolgreich Nasennebenhöhlenentzündung und nach operativen Schwellungszuständen eingesetzt. Probiert man ihre Kerne, erinnert das sehr an den Geschmack der Kapuzinerkresse.

Die echte Angelika ist eine uralte Heilpflanze, die vermutlich aus Island stammt. Ein Erzengel soll sie auf die Erde gebracht haben, um die Menschen von allerlei Leiden zu befreien. Deswegen wird sie auch Engelwurz und im Lateinischem Angelica Arachangelica genannt. Und sie kann wirklich eine Menge. Wie viele andere Doldenblütler zeigt sie eine große Wirkung auf den Bauchraum. Auch der Kümmel, der Fenchel, der Anis und der Liebstöckel gehören der gleichen Familie wie die Angelika an. Mit ihrem Bruder, dem Kümmel taucht sie auch in den jedermann bekannten Iberogast®Tropfen auf.

Die Angelika hat eine stattliche Größe. Bis zu 2,5m kann sie hoch werden. Sie mag gerne nasse Füße, deswegen wächst sie bevorzugt am Ufer. Ihr Stängel ist, typisch für die Doldenblütler, gerillt und hohl. Sie wird 2-4 Jahre alt.

Im Frühjahr und Spätherbst wird der Wurzelstock geerntet, der als Tee, Extrakt oder Tinktur verarbeitet wird. Aufgrund ihres aromatisch-bitteren Geschmacks zählt die Angelikadroge zu den Amara Aromatica. Diese Drogen haben ganz besonders stärkende Wirkung, da die Bitterstoffe die Verdauungssäfte des Magens, der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse anregen und für eine verbesserte Verdauung sorgen. Die Nahrung kann dann optimal verwertet werden und Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen haben es schwer. Auch andere Inhaltsstoffe sind in der Heilpflanze enthalten. Da wären z.B. ätherische Öle, Angelika- und Baldriansäure, Mineralien wie Calcium, Magnesium, Kupfer, Kalium und Kieselsäure. Auch sogenannte Cumarine hat man festgestellt, die die venöse Durchblutung fördern.

Angelika ist ein echtes Tonikum, also Kräftigungsmittel, vor allem nach langer Krankheit und sorgt für gesunden Appetit. Sie nimmt Spannungen und Krämpfe im Bauchraum und am Herzen und schenkt Spannung, wenn diese zu niedrig ist, z.B. an den Verdauungsorganen. Magenprobleme, die stressbedingt sind, können mit Angelikawurzel kuriert werden. Auch bei Schlaflosigkeit und Herzklopfen, die von Kaffeegenuss herrühren, kann man es mit Engelwurz probieren. Ebenso bei Rheuma und Rückenbeschwerden. Aber vor allem sollten Menschen diese Pflanze nutzen, die so sagt man, einen „Engel“ brauchen.

 

 

Wussten Sie, dass der gelbe Enzian den bittersten bekannten Stoff aus dem Pflanzenreich besitzt?

Er heißt Amarogentin und 1g können 58 000 Liter Wasser immer noch bitter machen.

Heute hat man erforscht und erneut erkannt, wie wichtig Bitterstoffe für unsere Gesundheit sind. Sie haben eine ganz besondere Wirkung auf unsere Verdauung: Sie fördern die Vorwärts-Bewegung in unserem Bauch.

Stillstand und Rückwärts-Bewegung dagegen machen uns krank:

  • Völlegefühl – die Nahrung liegt uns wie ein schwerer Stein im Magen,
  • Übelkeit und Erbrechen – die Nahrung will wieder heraus,
  • Durchfall – die Nahrung ist unverdaut und will zum anderen Tor hinaus,
  • Blähungen – der Dickdarm ackert mit seinen Bakterien und versucht die Nahrung durch Gärung klein zu kriegen.

Eine gute Verdauung hat den großen Vorteil, dass die Nahrung, die wir zu uns nehmen, optimal aufgeschlüsselt wird und wichtige Nährstoffe für unseren Körper verfügbar werden. Gerade, wenn wir durch lange Krankheit ausgezehrt und schwach sind, keinen Appetit mehr haben oder nicht zu Kräften kommen, sollten wir an Bitterstoffe und den gelben Enzian denken.

Man kann den Enzian auch als Prophylaxe für Allergien nutzen, weil er den Darm gesund hält – schließlich sitzt da unser Immunsystem.

Probieren Sie es doch einfach mal aus, denn aus dem Volksmund ist überliefert: „Was bitter im Mund, ist dem Magen gesund“.

Ein jeder und jede kennt ihn: den Löwenzahn (Taraxacum officinale), auch Märzenbusch oder Kuhblume genannt. Im Frühjahr zeigt sich, die oft zu Unrecht als Unkraut bezeichnete Pflanze, übig gelb blühend auf allen Wiesen. Der Löwenzahn ist eine unserer besten Heilpflanzen, da seine Anwendung so vielseitig und seine Wirkung so tiefgreifend auf unseren Organismus ist. Zu sehen ist die die bodenständige Rosette und die leuchtende Blüte, die sich später zur „Pusteblume“ mausert. Die Samen sind an eine Art „Fallschirm“ aufgehangen und können so wunderbar in die Welt getragen werden und sich fleißig vermehren. Die Wurzeln reichen tief in den Boden hinein und werden zusammen mit den Blättern in der Phytotherapie genutzt.

Löwenzahn enthält Bitterstoffe, die ordentlich die Magensaftproduktion anregen, so dass unser Magen besser verdauen kann. Auch die Gallenblase wird gefördert, so dass die Verdauung auch dadurch eine kräftige Unterstützung bekommt – endlich eine Ende bei Völlegefühl und Blähungen. Läuft die Verdauung gut, können wichtige Stoffe aus unserer Nahrung unseren Gesamtorganismus erreichen und wir fühlen uns einfach besser, weil alles besser funktioniert. Deswegen wird der Löwenzahn auch als Tonikum, also Kräftigungsmittel bezeichnet. Kräftigung brauchen wir besonders vor allem nach langer Krankheit und bei Erschöpfung.

Falls sie an chronischen Rheuma oder Gicht leiden: probieren sie mal eine 6-wöchige Kur im Frühjahr mit Tee oder Löwenzahnfrischsaft aus. Die Heilpflanze wirkt auf Zwischenzellräume, löst Säuren (Harnsäure) und regt den Stoffwechsel an. Durch den kräftigen Frühjahrsputz wird auch das Blut „gereinigt“, was sich positiv bei Hautekzemen und –erkrankungen auswirken kann.

Löwenzahn kann aber auch bei Nierengrieß und Harnwegserkrankungen genutzt werden, da er die Nieren und die Blase frei spült. Man sollte sich also nicht wundern, dass währende der Kur die Toilette öfter aufgesucht werden muss. Eine tolle Unterstützung bei der Zuckerkrankheit Diabetes leisten Löwenzahn und Heidelbeerblätter im Duo.

Er kann noch mehr: Taraxacum hilft bei Frühjahrsmüdigkeit, Hämorrhoiden, Juckreiz und Augenerkrankungen. Und warum? All diese Beschwerden verbessern sich, wenn die Leber gefördert wird. In der traditionellen chinesischen Medizin gehören Leber und Augen dem selben energetischen Kreis an. „Die Leber öffnet zu den Augen“. Am deutlichsten kann man das bei Gelbsucht sehen. Aber auch bei nur leichten gelblichen Augentrübungen kann man an Leberentgiftung und Löwenzahn denken.

Falls sie Lust haben Löwenzahn zu sammeln, bietet sich das Frühjahr an. Sie können die Blätter für Tee und Salat, die Blüten für „Löwenzahnhonig“ nutzen.