Der Magen ist wirklich faszinierend: Er ist ein zentrales Organ unserer Verdauung und hat seinen Platz unter dem Brustbein. Dort wartet er auf Nahrung von oben über die Speiseröhre, an deren Ende ein eigener Ringmuskel sitzt, der sich erst bei Nahrungsaufnahme öffnet. Das hat den Vorteil, das die Speiseröhre vor dem sauren Milieu des Magens geschützt ist. Die evolutionäre Erfindung der Magensäureproduktion besteht seit etwa 350 Mio. Jahren und hat sich im Grunde nicht geändert. Auch wenn Salzsäure als aggressiv bekannt ist, sie ist genial im Ablauf der Verdauung der Wirbeltiere, denn sie übernimmt überlebenswichtige Aufgaben:

– sie tötet krankheitserregende Keime (Bakterien, Viren)

– sie schafft ein saures Milieu, indem Enzyme aktiv werden

– sie ermöglicht die Aufnahme von Vitamin B12, Magnesium, Vitamin D und Eisen

– sie dient u.a. zur Aufschlüsselung der Nahrung.

Die Magensäureproduktion ist ein wesentlicher Baustein im Ablauf unserer Verdauung und sollte möglichst gesund erhalten werden.

Wenn in unserem System Gesundheit das natürliche Gleichgewicht der Magensäureproduktion aus dem Ruder gelaufen ist, dann wird die Magensäure vom Freund zum Feind und Sodbrennen, saures Aufstoßen, Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl und Blähungen können uns ordentlich zu schaffen machen. Die Schulmedizin hat ganz schlau gedacht: „Magensäure weg – Problem weg!“

Die effektivste pharmazeutische Lösung sind die Protonenpumpenhemmer (PPI). Diese verringern die tägliche Magensäureproduktion um 80-96%. Das mag bei einer kurzfristigen Behandlung einer starken Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwüren sinnvoll sein. Eine Dauereinnahme sollte aber sorgfältig abgewogen werden. Vielen „Patienten“ ist nicht bewusst, wie tief die Medikamente in ihr Verdauungssystem eingreifen, wenn sie sich gegen Sodbrennen das verschreibungsfreie und günstige Omeprazol oder Pantoprazol aus der Apotheke holen.

Es gibt auch Alternativen und es lohnt sich sie auszuprobieren.

Magenschleimhaut auf Trab bringen

Eine gesunde geschützte Magenschleimhaut kann als Barriere besser standhalten vor aggressiven Faktoren im Magen wie Salzsäure, Arzneimittel  (vor allem sogenannte NSAR , also Schmerzmittel, wie z.B. ASS, Ibuprofen) und Genussmittel wie Alkohol und Nikotin. Auch das Magenbakterium Helicobacter pylori hat wenig Chancen bei einer intakten Magenschleimhaut mit starker Widerstandskraft. Und das kann man tun:

* natürliche Nahrungsmittel zu sich nehmen
* ausreichend Zeit zum Essen einplanen
* sorgfältig kauen
* auf zuckerhaltige Getränke während des Essens verzichten
* regelmäßig essen
* Bitterstoffe in Ihre Nahrung einbauen (z.B. bittere Salate als Vorspeise oder 30 min vor dem Essen ein bitterer Tee! Die Verdauungssäfte kommen ins Fließen.)

Falls du auf die Kraft der Pflanzen vertraust, hier noch ein altbewährtes Rezept bei Magenschleimhautentzündung: Kamillentee (Matricaria chamomilla) gegen Schmerzen und Entzündungen.

Kamille als Rollkur
Trinke im Bett eine halbe Tasse Kamillentee und lege dich 10 min auf den Rücken, erneut eine halbe Tasse Tee – nun 10 min auf die linke Seite legen,
eine halbe Tasse Tee – 10 min auf den Bauch,
eine halbe Tasse Tee – 10 min auf die rechte Seite legen
Nach 40 min und mit insgesamt 2 Tassen Tee hast du deine komplette Magenschleimhaut mit Kamillentee benetzt.

Die Rollkur kannst du täglich einmal durchführen. 

Welcher Magentyp bist Du?

Magenbeschwerden sind nicht immer gleich Magenbeschwerden, weil wir Menschen nun mal sehr individuell sind.

Da gibt es den nervös bedingten Typ, dem jedes Problem auf dem Magen schlägt. Hier ist es sinnvoll Ruhe ins vegetative Nervensystem (unbewusste Nervensystem) zu bringen. Hier beruhigt Melisse die Nerven und die Verdauung.

Der „Workaholicer“, versucht manchmal seinen Dauerstress mit Nikotin und Alkohol zu kompensieren, das macht Magen und Verdauung zu schaffen. Hier kann der homöopathische Klassiker Nux Vomica helfen.

Fehlende Spannkraft, Drüsen- und Bewegungsträgheit der Verdauungsorgane können Veranlagung sein und die Verdauung enorm verlangsamen. Blähungen, Mundgeruch, bitteres Aufstoßen und Verstopfung können Anzeichen dafür sein. Eine zu langsame Verdauung fördert Gährungs- und Vergiftungsprozesse. Hier bitte unbedingt die Verdauung anregen und Blähungen behandeln. Bewegung und Sport unterstützen.

Anders bei Menschen mit Magenkrämpfen und Reizmagen. Sie zeigen meist eine Überreaktion an Motilität und Verdauungssäften, z.B. auch des Speichels. Entkrampfende und beruhigende Heilpflanzen und Homöopathika wie Hopfen, Gänsefinger und Magnesium phosphoricum können helfen.

Bleibt der Appetit aus sind Magensäure und Verdauungssäfte ins Stocken gekommen. Fehlt es an Magensäure kann man dies in der Regel an einer weiß belegten Zunge erkennen. Mit Bitterstoffen kann hier wieder Schwung reingebracht werden.Ist die Magensäure dagegen erhöht, zeigt sich die Zunge knallrot.

Je mehr du dich beobachtest und dich kennst, umso gezielter kann eine Therapie werden!

Es ist ganz schön kalt geworden, aber unser Immunsystem ist noch untrainiert und „im Sommermodus“. Deswegen kommen nur die wenigsten von uns im Herbst oder Winter um eine Erkältung herum. Ausserdem sind um uns herum so viele erkältet und man hat sich unversehens angesteckt. Hier ein paar Tipps, wie Sie das wieder schnell in den Griff bekommen:

Füttern“ Sie Ihr Immunsystem mit Nährstoffen für den Kampf gegen Viren und Bakterien! Vor allem Vitamin C, E, Zink und Selen sind es, die jetzt vermehrt benötigt werden. Zink und Selen sind Cofaktoren wichtiger Abwehrenzyme und Zink tötet zudem Bakterien und vergiftet Krankheitserreger. Die Vitamine C und E bilden ein sich gegenseitig regenerierendes, antioxidatives Zellschutzsystem, das vor allem auch für die Funktion von Abwehrzellen benötigt wird.All diese Nährstoffe müssen genau dann in ausreichender Menge vorhanden sein,wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie mit diesen wichtigen Nährstoffen durch Ihre Ernährung ausreichend versorgt sind, können wir Ihne Nahrungsergänzungsmittel empfehlen!
Selen: Tagesbedarf gesunder Erwachsener(nach DGE) 30-70 µg, Vorkommen in Nahrungsmitteln z.B. Sesam, Paranüsse, Pistazien
Vitamin C: Tagesbedarf gesunder Erwachsener(nach DGE) 100 mg, Vorkommen in Nahrungsmitteln z.B. Paprikaschoten, Zitronen, Orangen
Vitamin E: Tagesbedarf gesunder Erwachsener(nach DGE) 12-15 mg, Vorkommen in Nahrungsmitteln z.B. Weizenkeim- und Sonnenblumenöl, Haselnüsse, Makrele, Hering, Lachs
Zink: Tagesbedarf gesunder Erwachsener(nach DGE)7-10 mg, Vorkommen n Nahrungsmitteln  z.B. Austern und Edamer

Aktivieren Sie Ihre körpereigenen Killerzellen durch Vitamin D! Neuere Erkenntnisse zeigen, dass Vitamin D nicht nur für kräftige Knochen sorgt, sondern auch körpereigene Abwehrzellen aktiviert, denn nur, wenn bei Kontakt mit einem Erreger genügend Vitamin D im Körper verfügbar ist, können ausreichend T-Lymphozyten gebildet werden, die Bakterien und Viren gezielt angreifen. Besonders in den dunklen Herbst- und Wintermonaten kann aufgrund des niedrigen Sonnenstandes kein Vitamin D in unserer Haut gebildet werden, so dass wir unseren Vitamin-D-Spiegel rechtzeitig durch zusätzliche Vitamin-D-Einnahme auf einem ausreichend hohen Niveau halten müssen.

Reduzieren Sie die Zahl der Krankheitserreger durch passende Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen! Ein bisschen Training ist gut für das Immunsystem, darum sollte es zu Hause zumindest in „gesunden“ Zeiten zwar sauber, aber nicht unbedingt klinisch und porentief rein zugehen. Denken Sie bei der Desinfektion aber nicht nur an Ihre Hände, sondern auch an alle Oberflächen, auf denen sich Krankheitserreger sammeln und mit Ihren Händen in Berührung kommen können: Geldscheine und Einkaufswagen, Türklinken und Toilettenbrillen, Laptops, Smartphones und Tablets und alles, was Sie sonst noch im Laufe eines Tages anfassen können!

Tipp: Hände richtig desinfizieren!
Eine wirksame Händedesinfektion erfolgt immer auf der trockenen Haut! Verwenden Sie eine ausreichende Menge Händedesinfektionsmittel und verteilen Sie diese mindestens 30 Sekunden lang mit händewasch-ähnlichen Bewegungen.

Inhalieren reinigt, befeuchtet und schützt Ihre Schleimhäute! Die Schleimhäute von Nase, Mund und Rachen sind die ersten Kontaktstellen für Viren und Bakterien, die auf der mit einen dichten „Teppich“ von Flimmerhärchen übersäten Schleimschicht kleben bleiben. Die Flimmerhärchen transportieren die Krankheitserreger in Richtung Rachen, wo der Schleim abgehustet oder verschluckt und dann im Magen durch die Magensäure und andere Enzyme unschädlich gemacht und ausgeschieden werden kann. Dieser Selbstreinigungsmechanismus funktioniert nur, wenn die Flimmerhärchen sauber und mit einer dünnen Schicht Feuchtigkeit bedeckt sind. Zäher Schleim oder fette Nasensalben legen diese Schicht hingegen buchstäblich „lahm“. Unterstützen und reinigen Sie daher Ihre Schleimhäute durch die Inhalation von Wasserdampf, dem entzündungshemmende oder schleimlösende Wirkstoffe zugesetzt werden. Besonders geeignet dafür sind gerade in der Erkältungszeit Heilpflanzen mit ätherischen Ölen wie Kamille, Pfefferminz, Latschenkiefer oder Salbei und Thymian.

Tipp: Gerne werden auch Salzlösungen verwendet, die reinigen und befeuchten. Da Salze jedoch nicht wasserdampfflüchtig sind, können sie nur mit speziellen Geräten wirksam inhaliert werden, die die Salzlösungen zu kleinen Tröpfchen zerstäuben. Wenn Sie kein derartiges Gerät zu Hause haben, können Sie Salze auch für Nasenspülungen oder zum Gurgeln verwenden.

Wenn es in der Nase kribbelt oder sich ein Schnupfen ankündigt, kann man mit einer Nasenspülung oft die Ausbreitung einer Erkältung eindämmen oder verhindern. Am besten verwendet man dazu das natürliche Emser Salz mit vielen Mineralien. Es unterstüzt die Selbstreinigung der Nasenschleimhaut und löst aktiv Schleim. Ebenso wie man sich täglich die Zähne putzt, sollte man in Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr oder Belastung auch ein- bis zweimal täglich die Nase spülen.

Hier empfehlen sich Nasenspülungen ganz besonders
  • Vorbeugung von Erkältungskrankheiten

  • akute Erkältungskrankheiten (Schnupfen)

  • chronische Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündungen

  • Pollen- und Hausstauballergie

  • trockene Nase

  • starke Staub- und Schmutzbelastung

  • Schnarchneigung aufgrund katarrhalischer Zustände

  • Beschleunigung des Heilungsprozesses nach endonasalen Operationen