Die Verbindung der Menschen zu den Pilzen reicht weit zurück. Bereits der Urmensch ging auf die Suche nach Pilzen, um sein Überleben zu sichern. Als man den 3340 v. Chr. gestorbenen Ötzi im Eis fand, trug er die Pilze Zunderschwamm und Birkenporling in seinem Beutel.

Der Name Pilz geht auf das altdeutsche Bolitz – Boletus zurück. In Griechenland nannte man ihn Mykes und im alten Rom Fungus. Während in Osteuropa und Russland Pilzwissen erhalten und über Generationen weitergegeben wurde, wurde im westeuropäischen Raum das Wissen über die Pilze im Mittelalter eher zurückgedrängt. Dennoch existieren einige Aufzeichnungen, z.B. von Paracelsus und Hildegard von Bingen, in denen Pilze als Genuss und Medizin beschrieben werden.

Aufgrund eines Pilzes starben im Mittelalter Tausende von Menschen am sogenannten Ergotismus. Eine mit Krämpfen und Wahnvorstellungen einhergehende Krankheit, die zu massiven Durchblutungsstörungen führte und Gliedmaßen zum Absterben brachte. Die schwarzen Finger und Zehen wurden aber nicht mit dem Mutterkornpilz, der vor allem Roggen, das Getreide der Armen befiehl, in Verbindung gebracht, sondern den Hexen zugeschrieben. Dabei wussten schon damals die Hebammen, dass sich damit Wehen und Geburt erleichtern lassen. In homöopathischen Verdünnungen wird er noch heute in der Medizin gegen Migräne, Durchblutungsstörungen und gynäkologisch genutzt.

Chaga ist kein Speisepilz. Man findet ihn vorwiegend in kühleren Regionen wie Russland, Polen, Baltikum und im nördlichen Skandinavien, selten auch in Deutschland. Er wird auch als Schiefer Schillerporling oder Pakuri bezeichnet. Als Weißfäule-Pilz befällt er bevorzugt Birken. Sein Aussehen ist sehr ungewöhnlich und erinnert an eine Wunde oder Verbrennung der Baumrinde.

Neben Mineralstoffen enthällt er einzigartige Polyphenole, Melanin-Komplexe wie das Allomelanin, das dem Pilz die dunkle Farbe gibt und äußerst starke antioxidative Effekte aufzeigt. In diesem Zusammenhang steht der Chaga mit chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen in Verbindung.

Der Schiefe Schillerporling zeigt Affinität zu Haut, Schleimhaut und Magen-Darm-Trakt und kann zu deren Schutz und Heilung genutzt werden. Besonders interessant ist der UV- und Strahlenschutz des Chagas. Er soll gute Dienste in der Begleitung bei tumorbedingter Strahlentherapie leisten.

Chronische Entzündungen im Verdauungstrakt wie Reizdarm, und Gastritis soll er positiv beeinflussen. Das Wirkspektrum des Chaga-Pilz ist breit und geht auf seine entzündungs-hemmenden, antibakteriellen, antiviralen und immunstärkenden Inhaltsstoffe, wie Betaglukane und Betulin zurück.

 

Flammulina velutipes, in Japan auch Enoki(take) genannt, ist weltweit verbreitet und besiedelt bevorzugt kranke oder abgestorbene Laubbäume wie Weiden, Pappeln, Birken und Eschen. Mit kühlen Temperaturen und Frost kommt er gut zurecht. In Japan gilt er als besonders beliebter und milder Speisepilz.

Seine Bedeutung als Vitalpilz begann mit einer japanischen Studie, die eine bemerkenswerte niedrige Krebsrate bei Enoki-Pilzzüchtern feststellen konnte. Nach langer Krankheit, bei chronischem Müdigkeissyndrom und bei Lern- und Gedächnisschwäche soll er gute Wirkung zeigen, was wohl auf seine einzigartigen bioaktiven Inhaltsstoffe wie Polysaccharide, Triterpene, Antioxidantien und Proteine zurückgeht.

Er gilt auch als „Kinderpilz“.

Der Samtfüßling nimmt Einfluss auf das Immun-system und kann bei viralen (HIV, humane Papillomaviren) und bakteriellen Infektionen erfolgreich eingesetzt werden. Er besitzt dazu das antimikrobielle Enokipdin. Auch überschießende Reaktionen des Immunsystems, wie Allergien zählen zum seinem Anwendungsgebiet. Polysaccharide und andere Verbindungen, wie Flammin und Velin, tragen dazu bei, das Wachstum entarteter Zellen zu hemmen. Enoki gilt mit seinem antioxidativen, zellschützenden Potential als effektiv zur Tumorprophylaxe.

Außerdem soll er zu Normalisierung erhöhter Cholesterinwerte beitragen.

Der Cordyceps, auch bekannt als „Chinesischer oder Tibetischer Raupenpilz“, wächst im Himalaya-Gebirge in Höhen von bis zu 5.000 Metern, wo der Sauerstoffgehalt nur bei 8-15% liegt. Es handelt sich um einen Parasiten, der die Larven oder Raupen von Nachtfaltern befällt, sie tötet und ihre Körper als Nahrungsquelle und zur Bildung seines Myzels verwendet. Im folgenden Jahr erscheint der Fruchtkörper des Pilzes an der Oberfläche.

Es ist nicht einfach, Cordyceps zu finden. Die hohe weltweite Nachfrage kann nicht allein durch das Sammeln in der Natur gedeckt werden. Daher wird das Cordyceps-Myzel bereits seit den 1990er Jahren in China kultiviert. Inzwischen ist es sogar gelungen, den Fruchtkörper des Pilzes auf speziellen Substraten zu züchten.

Cordyceps ist ein erstaunlicher Pilz, der Ausdauer, Kraft und Willensstärke verleihen kann. Er enthält eine Fülle von interessanten Wirkstoffen, darunter Glykoproteine, spezifische Polysaccharide, essentiellen Aminosäuren und viele mehr.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Cordyceps stärkend bei Erschöpfung, nach langer Krankheit oder bei hoher körperlicher Belastung sein soll. Da er die Nebenniere stimuliert, soll der Raupenpilz Stress und Depression entgegenwirken. Außerdem soll er die Lungenfunktion erheblich verbessern, weil er die Sauerstoffversorgung im Blut verbessert.

Agaricus stammt ursprünglich aus den Regenwäldern Brasiliens (Agaricus brasiliensis) und ist wegen seines Geruchs auch als Mandelpilz bekannt. Auch Sonnenpilz, Lebenspilz oder „Pilz des Gottes“ wird er genannt. Er ist mit den Champignons verwandt und ist beliebt als leckerer Speisepilz. Er fiel in den 80er Jahren im Zusammenhang mit der äußerst gesunden Land-bevölkerung seiner Umgebung auf. Daraufhin wurde er untersucht und in Brasilien und Japan kultiviert. Der Mandelpilz enthält im Vergleich zu den anderen Vitalpilzen eine besonders große Menge an hochwertigen Beta-Glucanen. Sie wirken immunmodulierend, d.h. sie regulieren und aktivieren das Abwehrsystem. Demnach fördert Agaricus die Produktion von Antkörpern und kann bei Infekten und Allergien eingesetzt werden.

Agaricus ist ein großer Helfer bei der Abwehr von (Erkältungs-)Keimen. Er kann im Anfangsstadium einer Virusinfektion Viren an ihrer Vermehrung hemmen. Aber auch mit Bakterien wie Salmonellen und Strepptokokken kann er es aufnehmen. Sein positiver und weitgreifender Einfluss auf das Immunsystem erklärt sich wohl durch seine Betaglycane. Körpereigene T-Zellen, Killerzellen und Fresszellen werden aktviert und spüren Viren, Bakterien, krankmachende Pilze und Krebszellen auf. Zudem kann er wohl auch Nebenwirkungen bei der Chemo- und Strahlentherapie mindern.

Der Maitake ist in Asien, Europa ud Nordamerika beheimatet. Er wächst am Fuße von Eichen, Kastanien, Buchen und Linden. Da er so ein delikater Speisepilz ist, beruht sein japanischer Name „tanzender Pilz“ wohl auf den Freudentanz, der aufgeführt wurde, wenn er gefunden wurde.

Der Maitake gehört zu den Polyporen, der Urform der Pilze, die aus zahlreichen Einzelkörper mit Röhren statt Lamellen bestehen. Seine Gestalt erinnert auch an tanzende Schmetterlinge. Er ist in Asien, Europa ud Nordamerika beheimatet und wächst am Fuße von Eichen, Kastanien, Buchen und Linden.

Wissenschaftliche Studien aus Asien und USA bestätigen den hohen Gesundheitswert des Maitake. Sein Ergosterolgehalt trägt zur Mineralisierung der Knochen bei und reduziert Osteoporose. Außerdem kann er beim polyzystischen Ovarialsyndrom eingesetzt werden und den Eisprung der Frau fördern. Maitake kann einen erheblichen Beitrag bei Diabetes 2 leisten, indem er die Insulinsensibilität normalisiert. Zudem kann dieser Pilz die Zerstörung von insulinbildenden Zellen in der Bauchspeicheldrüße hemmen. Er wirkt blutzucker- und blutdrucksenkend und trägt zur Gewichtsreduktion bei.