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Dabei handelt es sich aber nicht um unserer herkömmlichen Haushaltszucker, sondern um Mannose, ein ebenfalls natürlich vorkommender Zucker.

Blasentzündung braucht keiner, Antibiotika helfen zwar, aber viele Frauen wollen sie nicht haben. Deshalb kann es hilfreich sein, Mannose auszuprobieren. Blasenentzündungen werden oft durch das Bakterium Escherichia Coli verursacht, das vom Darm zur Vulva und zum Harnleiter gelangt. Selbst bei guter Hygiene ist es schwer, dies immer zu verhindern, besonders bei Frauen, die die Pille nehmen, schwanger sind oder sich in den Wechseljahren befinden.

Und so funktionierts: Mannose ist ein Bestandteil der Auskleidung von Blase und Harnleiter, an dem sich E. Coli anheften kann. Wenn man Mannose einnimmt, wird sie größtenteils unverändert über den Urin ausgeschieden. Die Bakterien docken dann an die Mannose an und werden weggespült. Dies ist ein einfaches und natürliches Prinzip, das sehr effektiv sein kann.

Einfaches, natürliches Prinzip, dazu sehr wirkungsvoll.

Obwohl der Körper Mannose selbst herstellen kann, produziert er oft nicht genug davon, daher kann eben bei bestehender Blasenentzündung oder auch zur Vorbeugung helfen, eine angemessene Menge einzunehmen.

Gut zu wissen: Mannose hat keine Kalorien und macht nicht dick.

Mannose kann auch gut mit Cranberry oder Heidelbeeren kombiniert werden.

Kapuzinerkresse kommt eigentlich aus Peru und Bolivien, wurde im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht. Sie ist eine schöne Rankpflanze und wächst in vielen Gärten mit leuchtend orangen Blüten. Und weil diese, von der Seite betrachtet,  an die Kapuzen der Kapuzinermönche erinnern – ist der Name Kaouzinerkresse entstanden. Das Wort Kresse stammt übrigens aus dem Althochdeutschen und bedeutet scharf/pfefferig.

Meerrettich kommt ursprünglich aus Ost- und Südeuropa und wird gerne als Beilage zu Fisch- oder Fleischspeisen verwendet. Beim Namen weiß man nicht genau, woher er kommt: es könnte „mehr“ im Sinne von größer bedeuten, um sich vom kleineren Rettich abzugrenzen oder vom alten Wort für Pferd „Mähre“ abstammen. Das englische Wort für Meerettich lautet horseradish. Pferde essen instinktiv bei Infektionen mehr Meerettichwurzeln.

Beide Pflanzen enthalten Senfölglykoside, das bedeutet das die Senföle an Kohlenhydrate gebunden sind. Beim Essen und Kauen werden die Senföle freigesetzt, sie sind für den scharfen Geschmack verantwortlich. Beim Meerettich sitzen wirksamen Inhaltsstoffe in der Wurzel,  bei der Kapzinerkresse vor allem in den orangen Blüten, sie geben den Pflanzen Schutz vor Frasschäden und mikrobiellem Befall.

Die Senföle = Scharfstoffe wirken entzündungshemmend, unterstützen die Immunabwehr , befreien die Schleimhäute von unerwünschten Erregern und schützen vor Erkältungen und Harnwegsinfektionen. Viele Studien untermaueren und belegen diese Wirkungen. Deshalb ist die Kapuinerkresse von Experten zur Arzneipflanze des Jahres 2013 gewählt worden, Meerettich zur Arzneipflanze des Jahres 2021.

2012: Ein im Labor gezüchteter Pilz verteidigt sich gegen einen Pilzeindringling aus der Luft. Um sich und seine Nahrungs­quelle (AgarAgar in der Petri­schale) zu schützen, produziert er chemische Ab­wehr­stoffe, die sogenannten Sekundär­meta­boliten.

1928: Am Rand einer Petrischale mit gezüchteten Staphylokokken (Bakterien) entwickelt sich um eine zufällig entstandene Pilzkolonie ein sichtbarer Rand, frei von den Krankheitserregern.

Zwei fast gleiche Szenarien zwischen denen 84 Jahre liegen und die zeigen, dass sich Pilze und Bakterien mit chemischen Abwehrstoffen gegen Mikroorganismen wehren, und dass noch immer Zufall und die genaue Beobachtung zum richtigen Zeitpunkt zu neuen und notwendigen Medikamenten führen können – wie hier zu Antibiotika.

Alexander Fleming identifizierte 1928 den Pilz als eine Penicillium-Art und taufte den geheimnisvollen Hemmstoff Penicillin. Wie viele andere Pilze ist Penicillinum ein Saprobiont, der in toter, organischer Substanz lebt und diese zersetzt – er kommt also fast überall vor.

Bakterien und Pilze sind Antibiotikabildner, die „schädliche“ Bakterien bekämpfen. Stellen sich diese Bakterien schnell auf neue Umweltbedingungen ein, wie z.B. die sogenannten Superbags, haben die „Kampfstoffe“ der Pilze und Bakterien keine Wirkung mehr, d.h. die „schädlichen“ Bakterien werden gegen sie resistent und überleben.

Um diese mutierten, neuen Bakterien bekämpfen zu können, ist es entscheidend, dass neue Antibiotikabildner – und damit auch neue Antibiotika – aus dem Reich der Pilze und Bakterien gefunden werden.

Die Eiche steht für Stärke, Tapferkeit, Ausdauer und Standhaftigkeit. Nichts kann eine Eiche umhauen, denn Ihre kräftigen Pfahlwurzeln dringen tief in die Erde ein, durchdringen verdichtete Böden und erreichen große Wasserquellen. Für diese Wurzeln ist kein Stamm zu mächtig. Stolz steht die Eiche da und streckt ihre Äste in den Himmel und kann gegen Wind, Wetter und Sturm bestehen.

Auch wir können stark und kräftig sein, wenn wir uns einen Anker aus zuversichtlichen Gedanken schaffen. Auf körperliche Ebene können wir unsere Abwehrkräfte stärken und das geht auf vielfältige Weise: Pflanzen, Mineralstoffe, Vitamine, Kuranwendungen und die Verbundenheit zu uns selbst und der Natur können uns in unserer Vitalität unterstützen.

Wie Pflanzen ihr Immunsystem stärken

Pflanzen waren seit eh und je den Kräften der Natur ausgesetzt. Neben Klima und Bodenbeschaffenheit mussten sie im Laufe der Evolution mit zahlreichen Erregern zurechtkommen. Die Pflanzen sind uns aufgrund ihres Alters evolutionär weit voraus und haben schon vielseitige strategische Abwehrmechanismen gegen krankmachende Keime, Pilze und Viren entwickelt, u.a. durch den Aufbau sekundärer Pflanzenstoffe.

Sekundäre Pflanzenstoffe sind häufig Abwehrstoffe der Pflanzen, um den natürlichen Kräften standhalten zu können Sekundäre Pflanzenstoffe sind biochemische Stoffe, die Pflanzen nicht für ihre Ernährung oder ihren Stoffwechsel brauchen, sondern zum Erhalt ihrer Art und um sich vor Feinden zu schützen.

Viren und Bakterien können bedrohliche Feinde sein, die nicht so einfach zu überlisten sind. Ein einfaches Beispiel: Um nicht gefressen zu werden, macht sich eine Pflanze bitter, damit sie nicht schmeckt oder entwickelt stachlige Haare, die für den Fressfeind unangenehm sind. Geht es aber um Erreger, die Pflanzen z.B. nach einer Verletzung heimsuchen, sind ausgeklügelte Schutzmechanismen gefragt, denn Bakterien und noch mehr Viren haben die besten Überlebensstrategien. Das liegt an ihrem unheimlichen Vermehrungspotential, ihrem einfachen Aufbau aus nur einer Zelle und ihrer Verwandlungsfähigkeit zur Anpassung – die , Mutation.

Wie schaffen es Pflanzen, sich gegen Viren und Bakterien zu schützen?

Sie entwickeln biologische Abwehrstoffe. Das können z.B. Scharfstoffe sein, Ätherische Öle, Gerbstoffe, Alkaloide und viele mehr. Nach und nach entdeckt die moderne Wissenschaft das Geheimnis dieser Stoffe. Alte Überlieferungen helfen dabei, denn Naturvölker hatten zu diesen Zusammenhängen schon immer einen intuitiven Zugang. Ein Leben im mit der Natur sicherte das nackte Überleben. Für einen modernen, urbanen Menschen, der seine Nahrung aus dem Supermarkt bezieht, ist diese Abhängigkeit schwer nachvollziehbar.

Natürliche Wirkstoffe für ein starkes Immunsystem

Viren und Bakterien, die uns krankmachen, werden Pathogene genannt. Pflanzen unterscheiden meist nicht zwischen Bakterien und Viren und bewältigen beide mit den gleichen Inhaltsstoffen.

Pharmakologisch ist das anders. Bakterien werden mit Antibiotika gut in Schach gehalten, bei den Viren funktioniert das leider nicht. Nichts scheint in der Schulmedizin wirklich gegen Viren zu helfen. Das ist der Grund, warum in der Regel die Symptome behandelt werden.

Heilpflanzen aus der Natur haben durch ihre Abwehrwirkstoffe ein starkes Potenzial gegen Viren und/oder Bakterien, die pharmakologisch genutzt werden.

Zistrose
Melissen
Meerrettich und Kapuzinerkresse
Kapland-Geranie
frischer Knoblauch
Ingwer
Schwalbenwurz .

Sie alle erreichen eine erfolgreiche Abwehr durch unterschiedliche Wirkstoffe.

Immunstarke Ernährung

Meerrettich und Kapuzinerkresse sind voll von Vitamin C und sog. Senfölglykosiden. Das ist typisch für die Familie der Kreuzblütler, zu denen Senf, Brunnenkresse, Rettich, Radieschen, Rucola und alle Kohlarten zählen. Senfölglkoside sind Verbindungen aus Schwefel und Stickstoff. Sie haben einen beißenden Geruch und einen scharfen Geschmack mit denen sie sich vor Fressfeinden und Keimen schützen. Kohl kann gut in einen Speiseplan eingebaut werden, auch fermentiert, wie Sauerkraut (im asiatischen Kimchi).

Meerrettich wurde früher gerne zu Fleisch und Fisch gegessen. Auch hier die Parallele zur asiatischen Kulinarik: Sushi und Wasabi (Meerrettichpaste) sind untrennbar und machen freie Nase beim Essen.

Kapuzinerkresse ist eine hübsche Balkon und Gartenpflanze. Sieht man sich ihre Blätter und Blüten genauer an, so gleichen die Blätter einem Schild und die Blüten einem Helm, ein Sinnbild für Schutz! Der Samen ist ein kompakter runzeliger Kern – unscheinbar – bei Genuss aber unfassbar scharf – leicht schwefelig – nicht zu vergleichen mit der Schärfe von Pfeffer oder Chili. Die Samen können wie Kapern eingelegt und haltbar gemacht werden.

In dieselbe Familie gehört die Papaya, die eigentlich für ihre wirksamen Enzyme für den Magen-Darm-Trakt bekannt ist. Papayaenzyme werden aber auch erfolgreich Nasennebenhöhlenentzündung und nach operativen Schwellungszuständen eingesetzt. Probiert man ihre Kerne, erinnert das sehr an den Geschmack der Kapuzinerkresse.

Pilze wurden schon sehr früh als Medizin genutzt. Der Birkenporling in Ötzis Tasche diente ihm wahrscheinlich als Antibiotikum. Die Entdeckung des Penicillinpilzes 1928 war ausschlaggebend für die Behandlung von bakteriellen Infektionen. Weniger bekannt ist, dass das erste Arzneimittel zur Reduzierung von Cholesterin (Lovastatin) 1987 aus einem Schimmelpilz (Aspergillus terrens) gewonnen wurde. Bekannter ist ein Hefepilz mit dem medizinischen Namen Saccheromyces boulardii, in der Apotheke als Perenterol® erhältlich. Henri Boulard hatte den Medizinpilz 1920 in Indochina entdeckt, als er beobachte wie Einheimische Schalen von exotischen Früchten bei Durchfall nutzten.

Der Hefepilz gilt als Probiotikum und wird gerne begleitend bei der Therapie mit Antibiotika eingesetzt, ohne selbst zerstört zu werden, wie andere Probiotika. Ebenfalls positiven Einfluss auf Schleimhäute hat die Isländische Flechte. Flechten sind biologisch gesehen eine Symbiose aus Pilz und Alge. Nur die Gemeinschaft aus beiden Lebensarten macht es Flechten möglich sich an extreme Lebensbedingungen wie die Tundra oder Wüste anzupassen. Islandflechte gilt durch seine bitteren Inhaltsstoffe als Stärkungsmittel.

Zum Thema Therapie mit Großpilzen tagte 1974 in Tokio der 1. internationale Kongress. Im Mittelpunkt stand Shiitake und sein Inhaltsstoff Lentinan. Das hohe Antikrebspotential dieses und anderer Vitalpilze weckte das Interesse europäischer Ärzte und Forscher.