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Spitzwegerich, lateinisch Plantago lanceoalata, wird auch Spießkraut genannt und kommt ursprünglich aus Europa. Man findet ihn aber mittlerweile auf der ganzen Welt, vor allem am Wegrand – daher auch der Name „Wegerich“. Schon seit vielen Jahrhunderten sind Wirkungen bekannt, ja es ranken sich geradezu Mythen um das Kraut. So soll bereits der griechische Arzt Dioskuridis Spitzwegerich in Wasser und Wein gekocht haben und bei Fiebererkrankungen angewendet haben. Hildegard von Bingen nutzte es als Trank gegen Gicht oder als Pulver, welches Gift und Liebeskummer abwehren soll. Im 2. Weltkrieg hat man Spitzwegerich-Salbe zur Wundheilung bei vielen Soldaten genutzt. Inhaltsstoffe sind Schleimstoffe, Gerbstoffe sowie Saponine. Arzneilich verwendet werden die ganzen oder zerkleinerten Blätter und Blütenschäfte. Heute nutzen wir Spitzwegerich entweder als Tee, Saft oder Sirup bei Husten, er wirkt reizmildernd auf die Schleimhäute in den Atemwegen.

Thymian ist nicht nur ein viel verwendetes Gewürz, sondern wird schon seit Jahrhunderten wegen seiner antibakteriellen und schleimlösenden Eigenschaften bei Erkältungen angewendet. Medizinisch verwendet wird der echte Thymian (Thymus vulgaris), er gehört zu der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und wächst vorwiegend im westlichen Mittelmeerraum. Thymian enthält ätherische Öle (Thymol und Carvacrol), die schnell  aufgenommen werden. Sie gelangen dann direkt an die Drüsenzellen der Bronchien, wo sie die Aktivität der Flimmerhärchen anregen und so dafür sorgen, dass der Schleim abtransportiert wird. Dazu wirkt Thymian auch hustendämpfend und ist daher in vielen Hustensäften enthalten. Das im ätherischen Öl enthaltene Thymol ist übrigens gut wirksam bei Entzündungen im Mund und wird gerne Mundwässern und Zahnpasta zugesetzt.

Thymian kann zur Zubereitung von Tee verwendet werden. Mehrmals täglich eine Tasse bei Erkältungen trinken, bei Entzündungen im Mundbereich regelmässig gurgeln. Thymian kann auch zum Baden bei Erkältungen genutzt werden. Allerdings nur, wenn kein Fieber, Bluthochdruck, Herzschwäche oder Hauterkrankungen vorhanden ist. Dann bitte Rücksprache mit dem Arzt halten.

Bitte beachten: Thymian-Öl kann bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu zwei Jahren einen Stimmritzenkrampf (Glottiskrampf) und in weiterer Folge eine gefährlichen Atemstillstand hervorrufen. Bitte dann darauf verzichten!

 

Chaga ist kein Speisepilz. Man findet ihn vorwiegend in kühleren Regionen wie Russland, Polen, Baltikum und im nördlichen Skandinavien, selten auch in Deutschland. Er wird auch als Schiefer Schillerporling oder Pakuri bezeichnet. Als Weißfäule-Pilz befällt er bevorzugt Birken. Sein Aussehen ist sehr ungewöhnlich und erinnert an eine Wunde oder Verbrennung der Baumrinde.

Neben Mineralstoffen enthällt er einzigartige Polyphenole, Melanin-Komplexe wie das Allomelanin, das dem Pilz die dunkle Farbe gibt und äußerst starke antioxidative Effekte aufzeigt. In diesem Zusammenhang steht der Chaga mit chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen in Verbindung.

Der Schiefe Schillerporling zeigt Affinität zu Haut, Schleimhaut und Magen-Darm-Trakt und kann zu deren Schutz und Heilung genutzt werden. Besonders interessant ist der UV- und Strahlenschutz des Chagas. Er soll gute Dienste in der Begleitung bei tumorbedingter Strahlentherapie leisten.

Chronische Entzündungen im Verdauungstrakt wie Reizdarm, und Gastritis soll er positiv beeinflussen. Das Wirkspektrum des Chaga-Pilz ist breit und geht auf seine entzündungs-hemmenden, antibakteriellen, antiviralen und immunstärkenden Inhaltsstoffe, wie Betaglukane und Betulin zurück.