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Heilpflanzen enthalten wie alle Pflanzen eine Vielzahl unterschiedlicher Stoffe, die für die Wirkungen verantwortlich sind wie z.B. ätherische Öle, Alkaloide, Glykoside, Anthracenderivate, Bitterstoffe, Polysaccharide (Schleimstoffe), Vitamine usw.

Gerade bei Erkältungsbeschwerden werden Pflanzen eingesetzt, die schweißtreibend wirken (wodurch die Körpertemperatur sinkt), die Abwehrkräfte stärken, Entzündungen hemmen (gerade auch bei Halsschmerzen), Husten dämpfen, entzündete Schleimhäute schützen, das Abhusten (Auswurf) erleichtern oder Krämpfe lösen.

Hier unsere Tipps aus der Naturapotheke: 

Die besten Wirkungen werden erzielt, wenn  die Heilpflanzen rechtzeitig und bei den ersten Beschwerden anwendet werden. So können Sie nicht nur die Symptome lindern, sondern oft genug auch die Erkältungsdauer deutlich reduzieren.

Schnupfen

  • Heißer Teeaufguss aus Pfefferminze
  • Inhalation mit Pfefferminze, Kamille, Thymian
  • Erkältungsbad mit Pfefferminze, Fichtennadel, Eukalyptus, Thymian
  • Erkältungssalbe für Brust, Rücken mit Pfefferminze, Eukalyptus (Inhalation)
  • diverse pflanzliche Fertigarzneimittel aus der Apotheke

Bitte keine menthol- oder campherhaltigen Öle (Arzneimittel) bei Kindern unter zwei Jahren anwenden!

Halsschmerzen

  • Kaltauszug von Isländisch Moos
  • Gurgeln mit Salbei- oder Kamillen-Extrakt : dazu einen Teeaufguss kochen und zugedeckt abkühlen lassen.
  • Lutschen von Salbei-Bonbons, Isländisch-Moos-Pastillen, Eukalyptusbonbons
  • kalter Halswickel, evtl. mit Zwiebeln

trockener Husten

  • Kaltauszug mit Isländisch Moos, Eibisch, Malve oder Spitzwegerich
  • warmer Brustwickel, z.B. mit Muskat: dazu ½ Teelöffel Muskatnuss auf ein heißes Baumwollinnentuch verteilen.

verschleimter Husten

  • Heißer Teeaufguß aus Eukalyptus, Schlüsselblume, Thymian oder Primelwurzel
  • Absud aus Süßholzwurzeln
    Bei Bluthochdruck sehr zurückhaltend anwenden …
  • Inhalation mit Eukalyptus, Thymian, Fenchel oder Anis (vorher „andrücken“)
  • Einreibung bzw. Salbe mit Eukalyptus, Thymian, Fichtennadel
  • Thymian-Direktsaft oder -hustensaft, -tropfen
  • Efeuextrakt bzw. -saft oder -tropfen
  • warmer Brustwickel, z.B. mit Ingwerwurzel : dazu ca. 3 EL Ingwerwurzelpulver in ½ Liter heißes Wasser einrühren und das Innentuch damit tränken

Fieber

  • Heißer Teeaufguss mit Linden- oder Holunderblüten
  • Absud aus Weidnerinde
  • kalte Wadenwickel

Kopf- und Gliederschmerzen

  • Absud aus Weidenrinde
  • Extrakt aus Pfefferminze oder Eukalyptus (Schläfen und Nacken mit beträufeln)

Abwehrstärkung

  • Heißer Teeaufguss von Melisse oder Wasserdost
  • Direktsaft, -tropfen oder -extrakt vom Sonnenhut
  • Extrakte der Kapland-Pelargonie (Vorsicht bei Leberschäden!)

EXTRA-TIPP Anwendung Wickel:

Der Wickel ist eine klassische Anwendungsform, die durch die lange und intensive Anwendungszeit zum einen durch die Temperatur (Es gibt warme und kalte Wickel) wird und zum anderen viele Heilpflanzenwirkstoffe gut in die Haut eindringen lässt. Bleiben Sie während der Anwendung eines Wickels (ca. 20-30 Minuten) ruhig liegen und entspannen Sie sich. Nach dem Abnehmen sollten Sie noch 30 bis 60 Minuten weitere Ruhezeit einplanen.

Sollten Sie ein Unwohlsein oder sogar Kreislaufbeschwerden verspüren, nehmen Sie den Wickel sofort ab!

Ein Wickel besteht aus drei Schichten:

  1. Innentuch aus Leinen, das nass und direkt auf der Haut liegt (kalt oder heiß). Haben Sie kein ausreichend großes Tuch, eignen sich auch feste Baumwoll- bzw. Idealbinden in entsprechender Größe, die Sie in der Apotheke kaufen können.
  2. Zwischentuch aus Baumwolle. Hier eigenen sich Stoffwindeln oder breite Mullbinden.
  3. Decktuch aus Wolle, das Kälte oder Wärme zusammenhält und das Sie leider nicht in der Apotheke kaufen können.

Soll die Temperatur längere Zeit gehalten werden, werden zusätzlich Kartoffelstückchen oder Quark eingesetzt, die auf das Innentuch gegeben werden. Sollen Heilpflanzen verwendet werden, wird entweder das Innentuch mit einem Pflanzenauszug getränkt oder zerkleinerte Heilpflanzen zwischen Innen- und Zwischentuch gegeben

Bekannt und Beliebt

Ein jeder kennt ihn: als Tee, zum Trinken oder Gurgeln, als Räucherwerk, attraktive Gartenpflanze oder in der mediterranen Küche als Gewürz. Einst mediterran wurde Salbei mit den Mönchen im Mittelalter über die Alpen nach Europa gebracht und begann sofort mit seiner Karriere. Sein Name Salbei vom Lateinischen „salvere“, bedeutet „retten“ und dürfte sowohl damals, als auch heute für so manchem Patient rettend (gewesen) sein. In früheren Zeiten, als das Penicillin noch nicht erfunden war, waren antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe, wie sie im Salbei vorkommen, ausschlaggebend für die Genesung. Heute hat man für diese Stoffen einen Namen gefunden und medizinische Eigenschaften. Früher verliess man sich auf das Wissen und auf die Erfahrungen weniger Kundige und schätzte den Anbau von Heilpflanzen in Klöstergärten. Seine Wirkstoffe gehen u.a. auf ätherische Öle zurück, die bei Vertretern der Lippenblütler typisch sind. Seine Verwandten sind Rosmarin, Thymian, Minze, Lavendel, Taubnessel uvm. Neben den ätherischen Ölen (z.B. Cineol, Kampfer, Thujon), kommen im Salbei Lamiaceen-Gerbstoffe (Rosmarinsäure), aber auch Bitterstoffe und Flavonoide vor, ein Wirkstoffcocktail, der synthetisch nicht ersetzbar und einzigartig ist.

Signatur und Wesen erkennen – Sich dem Salbei nähern

Es gibt viele Möglichkeiten sich einer Pflanze zu nähern und ihr Wesen zu verstehen. Laut Paracelsus haben Pflanzen eine Signatur, eine äußere Kennung, die Hinweise auf ihre Wirkung, Bedeutung und ihren Einsatz gibt. Auch die Anthroposophen, deren Arzneien wir von Firmen wie Wala und Weleda kennen, haben sich in ihren Wissenschaften der Signaturenlehre bedient. Eine ganz einfache Möglichkeit ein Verständnis dafür zu bekommen, ist die sorgfältige und stille Betrachtung einer Pflanze. Wem das in unserer hektischen Zeit schwer fällt, kann es mit Zeichnen probieren. Wie sehen Blätter, Stengel und Blüten aus, sind sie in einer bestimmten Form angeordnet, wie ist Farbe und Oberfläche der Blüten und Blätter, stehen sie in Verbindung mit Insekten oder Mensch, erinnern sie an ein Organ des Menschen….?? Die Pflanzenbetrachtung ist die eigene mögliche Wissenschaft an einer Pflanze und fördert neben individueller Erkenntnisse Entschleunigung und ein Gefühl des Glücks, weil der Verstand mal pausieren darf.

Salbei braucht, wer nicht mehr „schlucken“ kann

Dr. Roger Kalbermatten, Biochemiker, Chemiker und Begründer der Ceres Heilmittel AG beschäftigt sich seit langem mit den eigentlichen Wirkprinzipien der Heilpflanzen anhand ihrer Signatur. Zum Salbei schreibt er, er könne zwischen den Welten vermitteln. Seine nach oben wachsenden Blättern schließen auf eine aufnehmende und empfangende Haltung. Er besitzt die Fähigkeit auf seelischer Ebene aufzunehmen, was wir nicht mehr „schlucken“ können. Er vermag die Empfänglichkeit für innere und äußere Impulse zu fördern. In Zeiten nachlassender körperlicher Empfänglichkeit (Wechseljahre) tragen neue Impulse zu einer Neuorientierung der Frau bei. Ein bisschen braucht man darüber nachzudenken, wie dies gemeint sein kann, aber sicher ist an dieser Betrachtung etwas dran. Oder haben Sie ihre eigene beim Zeichnen des Salbeis gefunden?

Anwendung und Einsatz – Schwitzen, Wachheit, Angst und dicker Hals

Tatsächlich unterstützt der Salbei die Frau in den Wechseljahren. Hitzewallungen, Blutandrang zum Kopf und starkes Schwitzen können mit Salbei reduziert werden. Alfaalfa, die auch als Luzernensprossen bekannt sind und sehr lecker schmecken, ergänzen den Salbei durch ihre Phytoöstrogene. Salbei hat auch eine anticholinerge Wirkung, d.h. er wirkt auf unsere neuronalen Botenstoffe, deren Wirkung sich auf Stimmung, Gedächnis und Wachheit auswirken kann. Salbei kann somit bei beginnender Alzheimer Krankheit eingesetzt werden. Seine positive Wirkung auf die GABA-Rezeptoren im Gehirn kann angstlösend und beruhigend sein. Hätten sie das gedacht? Schließlich kennen wir den Salbei vor allem als Mittel bei Halsschmerzen. Er kann es durchaus mit der Gurgellösung Chlohexidin aufnehmen, denn seine schmerzlindernden, antibakteriellen, antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften lassen ihn bei Hals- und Zahnfleischentzündungen nicht mehr wegdenken.

Risiken

Salbei und sein Wirkstoff Thujon können als alkoholische Extrakte riskant sein, wässrige Lösungen (Tee) enthalten kaum Thujon. Vorsicht bei Extrakten ist in Schwangerschaft und Stillzeit geboten. Auch die gleichzeitige Einnahme von Antiepileptika kann Krämpfe auslösen.

Apotheke Stahnsdorf

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