Schlagwortarchiv für: Immunsystem

Kinder leiden im Winter viel öfter an Infekten als Erwachsene. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist und sie besonders in Kindergärten und Kindertagesstätten vielen Keimen ausgesetzt sind. Für berufstätige Eltern ist es oft schwer, sowohl dem eigenen Kind als auch dem Beruf gerecht zu werden und dabei selbst gesund zu bleiben.

Aber es gibt einen einfachen, aber wirkungsvollen Tipp, um Infekte zu verhindern, das Immunsystem der Kinder zu stärken und dabei selbst nicht in Stress zu geraten.

Vitamin D für Kinder als Infektprophylaxe

Bis zum 1. Lebensjahr verschreibt der Kinderarzt Vitamin D als Rachitisprophylaxe, um Knochen und Zähne zu stärken. Leider gerät im Anschluss des 1. Lebensjahres das kostbare Vitamin D oft in Vergessenheit, obwohl es so sinnvoll für das Immunsystem eingesetzt werden könnte.

Besonders in Herbst- und Wintermonaten von Oktober bis März, wenn wir aufgrund der niedrigen Sonnenposition nicht genug Vitamin D über die Haut produzieren können. Sie können Ihr Kind jedoch auch ohne Verschreibung vor unnötig schweren Infekten schützen, indem Sie ihm 500-800 I.E. Vitamin D3 täglich geben. Am besten zur fettreichsten Nahrung des Tages oder als „Stärkungströpfchen“ in Milch als Ritual am Abend.

Und Kinder lieben Rituale.

Zink ist ein echtes Multitalent: im Körper ist es als Bestandteil von mehr als 150 Enzymen an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Vor allem die spezifischen Wirkungen sind es, die Zink für uns so wichtig macht: Zink wird für das Haut-und Bindegewebe bei der Herstellung von Kollagen benötigt, es beeinflusst die Qualität der männlichen Spermien und die Speicherung von Insulin in der Bauchspeicheldrüse, es kann die Wundheilung fördern und Haut-, Haar- und Nagelwachstum stärken.

Besonders das Immunsystem ist auf genügend Zink angewiesen: eine mangelhafte Versorgung mit Zink kann die Dauer und Intensität von Erkältungen verstärken. Und das Immunsystem spielt auch bei Allergien und Heuschnupfen eine wichtige Rolle. Bei dem Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen, wie z.B. Pollen, wird Histamin in den Mastzellen ausgeschüttet. Das Histamin löst dann die bekannten unangenehmen Symptome wie Niesen, Husten, tränende Augen oder Juckreiz aus. Zink kann diese Ausschüttung unterbinden und die Symptome lindern!

Empfohlen wird, 15-30 mg Zink pro Tag aufzunehmen, am besten nach dem Essen und am Abend, da die Aufnahme dann besonders gut ist.

Gut zu wissen: Zink in unserer Nahrung kommt vor allem in tierischen Produkten vor, also in Fleisch, Innereien, Austern, Milchprodukten, Eiern und Fisch. Zink pflanzlichen Ursprungs wird durch die in Pflanzen enthaltene Phytinsäure deutlich schlechter verwertet. Quellen sind Spinat, Haferflocken, Weizenkeime und Vollkornprodukte. Zink kommt vor allem in den Randschichten von Getreide vor, der Zinkgehalt von Getreideprodukten hängt also vom Ausmahlungsgrad ab. Vegetarier und Veganer sollten daher besonders auf ihren Zink-Spiegel achten!

 

Die Nase kribbelt, der Hals kratzt? Bei diesem ungemütlichen Wetter und wenig Licht ist das Immunsystem ganz schön unter Druck. Aber man kann die Abwehr auch an einem Tag auf Trab bringen. Hier unsere Tipps für das eine-Tag-Programm:

Aktiver Start in den Tag: eine heisse Dusche mit reichlich Wasserdampf ist wie eine Inhalation und löst den Schleim in der Nase und befreit die gesamten Atemwege. Hinterher zum Frühstück ein leckeres Müsli mit Nüssen und frischen Früchten, dazu frischer Orangensaft, das liefert eine Extra-Portion Vitamin C.

Pause am Vormittag: ein aufgebrühter Tee mit Thymian löst den Schleim und beruhigt die Bronchien. Mit Honig gesüsst schmeckt das lecker und der Honig wirkt gegen Bakterien und Entzündungen. Machen Sie einen kurzen Spaziergang und atmen tief durch, damit der Körper mit viel Sauerstoff versorgt wird.

stärkendes Mittagessen: Hühnerbrühe ist ein altes Hausrezept, starkt mit Eiweiss und Zink. Vegetarier können sich mit einer Suppe aus Linsen und Gemüse stärken. Hülsenfrüchte enthalten ebenfalls Proteine und Zink, Ingwer und Zwiebeln desinfizieren mit ihren Scharstoffen und hemmen Entzündungen.

Zink und Vitamin C: das Power-Paar fürs Immunsystem! Zink ist ein sehr vielen Prozessen im Körper beteiligt, kann die Erkältung verkürzen. Vitamin C ist der Klassiker für eine starke Abwehr.

Bloss kein Stress: das Immunsystem braucht ausreichend Zeit, um die Eindringlinge zu bekämpfen. Also Termine reduziern oder absagen, kein Sport, dafür Ruhe und warm einpacken. Mit Decke auf das Sofa und mit Wärmflasche gemütlich machen.

Hals schützen mit Zistrose: viele Erreger greifen zuerst den Hals an, daher auch hier schön wärmen. Zistrose ist eine Pflanze aus dem Mittelmeeraum mit vielen Inhaltsstoffen zur Stärkung des Immunsystems. In den Hals gesprüht dichtet es die Schleimhäute ab und verhindert ein Eindringen der Keime.

viel trinken am Nachmittag: Kräutertees mit Thymian, Spitzwegerich, Eibisch, Süssholz helfen, die Atemwege zu beruhigen und freizumachen. Frisch gepresster Orangensaft bringt das Immunsystem in Schwung.

Abendessen mit Schärfe: Scharfstoffe helfen gegen Krankheitserreger, daher kann eine pikante gewürzte asiatische Gemüssepfanne mit Ingwer, Chili. Zwiebeln und Pfeffer auf den Speiseplan. Wenn man ins Schwitzen kommt, ist das gut, denn wenn der Körper warm wird, werden Abwehrkräfte angeregt.

warmes Bad zum Abend: es fördert die Durchblutung, damit unsere Abwehrzellen schnell am richtigen Ort sind, um die Erreger zu bekämpfen.  Badesalze mit Eucalyptus oder Tymian wirken schleimlösend und entzündungshemmend. Nicht mehr als 20 min, um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten.

ausreichend Schlaf: nach dem Bad ins Bett und möglichst lange schlafen! Dann kann der Körper sich erholen und neue Abwehrzellen bilden.

Der Aroniastrauch, auch schwarze Apfelbeere genannt, gehört zu den Rosengewächsen. Seine hübschen Blüten im Frühjahr erinnern an seinen Verwandten, den Apfelbaum. Auch die Symmetrie des Kerngehäuses beim Aufschnitt der Früchte sind dem Apfel sehr ähnlich. Allerdings sind seine Beeren klein und dunkelviolett und voller Vitalkraft.

Bereits die Ureinwohner Nordamerikas schätzten und nutzen die Beeren für ihre Gesundheit. Angetan von der außerordentlichen Kälterobustheit kultivierte der Russische Botaniker Iwan Mitschurin im 20. Jahrhundert erfolgreich die Pflanze in Russland.

Seit der Jahrtausendwende ist auch bei uns ihre Bedeutsamkeit in den Fokus gerückt. Und nun gibt sie Hoffnung auf Unterstützung im Zusammenhang mit Coronaviren und deren Erkrankung Covid-19, denn im In-Vitro Laborversuch zeigte sich, dass Aroniabeeren Coronaviren abtöten können. Die Laborstudie geht vom Stuttgarter Labor Prof. Dr. Enders und dem Naturheilkunde-Produktentwickler CogniVerde aus.

Prof.Dr Bernhard Uehleke, renommierter Mediziner und Medizinhistoriker mit Schwerpunkt Pflanzenheilkunde (2001 Forschungskoordinator für Naturheilverfahren an der Berliner Charité) hält die Virenhemmung des Aroniasaftes für vielversprechend und die Anwendung bezüglich SARS-CoV-2-Viren für plausibel. Er leitet eine Beobachtungsstudie mit Testpersonen, um die Laborergebnisse in Bezug auf das Infektionsgeschehen zu evaluieren.

Wie schafft es die Aroniabeere so virenhemmend zu wirken?

Es sind vor allem die Gerbstoffe, die die Andockstellen für das Virus blockieren. Sie können im Mund und Rachenraum durch Spülen und Gurgeln benetzt und für eine gewisse Zeit inaktiviert werden. Dabei entsteht ein pelziges, zusammenziehendes Gefühl im Mund. Das Virus kann durch diesen „Gerbvorgang“ nicht in die Zellen gelangen und sich auch nicht vermehren.

Der Saft sollte morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafen gespült, gegurgelt und getrunken werden. Das Trinken hat den Vorteil, dass auch tiefere Rachenabschnitte benetzt werden und bereits geschluckte Viren im Magen abgetötet werden.

Im Gegensatz zu fast allen Tieren kann der Mensch das wasserlösliche Vitamin C (=Ascorbinsäure) nicht selber herstellen. Daher muss es mit der Nahrung aufgenommen werden. Das ist grundsätzlich nicht schwer, denn alle frischen Früchte, Fruchtsaft und Gemüse sind reich an Vitamin C. Besonders viel ist aber enthalten in Acerola-Kirschen, Sanddorn, Parika, Brokkoli, grünem Blattgemüse, Kiwi und Zitrusfrüchten. Übrigens: Kartoffeln enthalten vergleichsweise wenig Vitamin C, können aber zur Versorgung beitragen, weil man davon soviel isst! Leider ist Vitamin C sehr empfindlich: durch Hitze (z.B. beim Kochen), Licht (Lagerung von Obst/Gemüse in der Sonne) oder Metall-Ionen (aus Kupfer-Kochtöpfen) kann es teilweise zerstört werden.

Vitamin C macht im Körper mehr als man denkt:

  • Weil es sehr reaktiv ist, kann es unsere Zellen und auch andere empfindliche Vitamine, wie Vitamin E oder Folsäure, vor freien Radikalen schützen, so dass diese in ihrer aktiven Form erhalten bleiben.

  • Bei Erkältungen oder grippalen Infekten kann Vitamin C helfen, die Abwehrzellen zu unterstützen, damit es nicht so lange dauert und man schneller wieder gesund wird.

  • Außerdem unterstützt Vitamin C die Wundheilung, in dem es Kollagen an der verletzten Stelle einlagert. Kollagen ist wichtig für eine glatte und intakte Haut.

  • Wenn der Cholesterin- oder Triglycerid-Spiegel im Blut zu hoch ist, kann Vitamin C diesen senken und damit das Herz-Kreislauf-System stärken.

  • In verschiedenen Studien wurde gezeigt, daß zu wenig Vitamin C Tumor-Erkrankungen begünstigen kann.

  • Diabetiker haben meistens zu wenig Vitamin C in Blut und Zellen, die gefürchteten Schäden an Nervenzellen oder Augen werden damit in Zusammenhang gebracht.

  • Raucher haben meistens mehr oxidativen Stress und weniger Vitamin C im Körper.

Die Bioflavonoide Rutin und Quercetin (enthalten in manchen Apfelsorten, Zwiebeln, Petersilie, Salbei, Ginkgo, grünem und schwarzen Tee, Trauben, dunklen Kirschen und Beeren) können Vitamin C wieder recyclen und somit seine Wirkung verstärken.

Info Acerola: Die Acerola-Kirsche hat einen aussergewöhnlich hohen Gehalt an Vitamin C, verglichen mit Orangen die 30fache Menge! Dazu kommen noch Eisen, Calcium, Phosphor und die Vitamine A, B1, B2 und Niacin. In Brasilien trinkt man Acerola-Saft so wie bei uns Apfelsaft!

Übrigens: Je mehr Vitamin C man allerdings auf einmal zu sich nimmt, umso weniger wird aufgenommen. Daher sollte man Vitamin C mehrmals täglich zu sich nehmen! Am besten zusammen mit einer Mahlzeit. Zur Vorbeugung und bei grippalen Infekten 500-2.000 mg täglich.

L-Lysin ist eine Aminosäure, also ein Baustein vom Eiweiß, und kann vom Körper nicht selber hergestellt werden. Man nennt das dann eine essentielle Aminosäure, die mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Der Bedarf liegt bei ungefähr 9 -10 mg pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Benötigt wird L-Lysin vom Körper zur Herstellung von Kollagen und Elastin, um die Haut gesund und fest zu erhalten. Ausserdem ist L-Lysin wichtig für die Stärkung der Knochen. Zu wenig L-Lysin kann das Immunsystem schwächen.

Studien haben gezeigt, dass mit L-Lysin eine Herpes-Infektion viel milder verläuft und die Heilung schneller erfolgt. Ausserdem beugt es gegen möglich Herpes-Infektionen vor! Wichtig ist dabei aber, eine ausreichende Menge täglich einzunehmen: die beschriebenen Wirkungen wurden erst erzielt, wenn 3 x täglich 1.000 mg L-Lysin eingenommen wurden. Als Wirkungsweise vermutet man, dass L-Lysin eine andere Aminosäure, L-Arginin, sozusagen im Konkurrenzkampf, in einigen Prozessen im Körper verdrängt. Und das nutzt man bei der Infektion mit dem Herpes-Virus: L-Arginin wird nämlich vom Herpes-Virus zur Vermehrung benötigt. Nimmt man nun viel L-Lysin ein, entzieht man dem Virus sein benötigtes L-Arginin. Übrigens sollte man Lebensmittel mit viel L-Arginin meiden, wenn man eine Herpes-Infektion hat: dazu zählen Schokolade und Nüsse!

L-Lysin sollte über den Tag verteilt zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.

Hinweis: L-Lysin wird als Nahrungsergänzungsmittel verkauft, ist also kein Arzneimittel. Die Einschätzung der Qualität von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht einfach, da nur begrenzte  Kontrollen gesetzlich vorgeschrieben sind.