Die Verbindung der Menschen zu den Pilzen reicht weit zurück. Bereits der Urmensch ging auf die Suche nach Pilzen, um sein Überleben zu sichern. Als man den 3340 v. Chr. gestorbenen Ötzi im Eis fand, trug er die Pilze Zunderschwamm und Birkenporling in seinem Beutel.
Der Name Pilz geht auf das altdeutsche Bolitz – Boletus zurück. In Griechenland nannte man ihn Mykes und im alten Rom Fungus. Während in Osteuropa und Russland Pilzwissen erhalten und über Generationen weitergegeben wurde, wurde im westeuropäischen Raum das Wissen über die Pilze im Mittelalter eher zurückgedrängt. Dennoch existieren einige Aufzeichnungen, z.B. von Paracelsus und Hildegard von Bingen, in denen Pilze als Genuss und Medizin beschrieben werden.
Aufgrund eines Pilzes starben im Mittelalter Tausende von Menschen am sogenannten Ergotismus. Eine mit Krämpfen und Wahnvorstellungen einhergehende Krankheit, die zu massiven Durchblutungsstörungen führte und Gliedmaßen zum Absterben brachte. Die schwarzen Finger und Zehen wurden aber nicht mit dem Mutterkornpilz, der vor allem Roggen, das Getreide der Armen befiehl, in Verbindung gebracht, sondern den Hexen zugeschrieben. Dabei wussten schon damals die Hebammen, dass sich damit Wehen und Geburt erleichtern lassen. In homöopathischen Verdünnungen wird er noch heute in der Medizin gegen Migräne, Durchblutungsstörungen und gynäkologisch genutzt.