Schlagwortarchiv für: Schilddrüse

Selen ist ein chemisches Element und für unseren Körper essentiell, d.h. wir müssen es mit der Nahrung aufnehmen, damit im Körper alles reibungslos funktioniert. Da wir es nur in kleinen Mengen ( im Bereich Mikrogramm, also 1/1000 Gramm) benötigen, wird es zu den Spurelelementen gezählt. Wieviel Selen in unseren Lebensmitteln enthalten ist, hängt sehr stark von den Böden ab, auf denen unsere Pflanzen wachsen, von denen sich wiederum unsere Tiere ernähren. In weiten Teilen Europas sind die Böden ausgesprochen selenarm, so dass auch Deutschland eine ordentliche Versorgung über die Ernährung nur schwer möglich ist. Die offiziellen Referenzwerte von 30-70 Mikrorogramm täglich für Erwachsene erscheinen vielen Experten zu niedrig, damit alles im Körper richtig funktioniert, sollten eher 100-200 Mikrogramm aufgenommen werden.

In der Nahrung ist Selen bevorzugt im Eiweiss, den Proteinen, enthalten. Viel Selen enthalten also Fleisch, Fisch oder Nüsse ( Spitzenreiter ist die Paranuß: eine enthält 70-90 Mikrogramm Selen!), aber auch Getreidekörner. Allerdings ist hier Selen vor allem in den Randschichten des Korns enthalten, bei der Verarbeitung der Körner zu Weißmehl geht das leider verloren.

Selen ist im Körper an zahlreichen Vorgängen und Funktionen beteiligt. So ist es das Schutzelement für die Schilddrüse, denn bei der Herstellung der Schilddrüsenhormone werden viele reaktive schädliche Stoffe gebildet, die von den Selen-Enzymen abgefangen werden.  Eine ausreichende Versorgung der Schilddrüse mit Selen ist also wichtig, um Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto, Morbus Basedow oder Entzündungen und Hypothyreose zu vermeiden oder vorzubeugen. Weil Selen antioxidativ wirkt, kann es auch bei Krebserkrankungen und HIV- Infektionen zell-schützend angewendet werden. Selen stimuliert die Immunabwehr durch Aktivierung des körpereigenen Abwehrsystems. Ausserdem kann Selen Schwermetalle binden und helfen, diese aus dem Körper auszuleiten und somit die Leber bei der Entgiftung unterstützen.

Bevor man allerdings Selen einnimmt, sollte man den Selenstatus im Blut messen lassen. Es kann nämlich auch zu erhöhten Werten kommen, z.B. durch Lebensmittel, die stark mit Selen angereichert sind oder Umwelteinflüssen, wie Einatmen von Selenstaub in der Elektro-, Gas- oder Porzellanindustrie, starkes Rauchen (Selen in der Zigarette) oder durch manche Fische (Kabeljau, Hering) oder Nüsse (Kokosnuss, Pistazien oder Paranuß).

Bei der Einnahme von Selen sollte man anorganisches Selen in Form von Natriumselenit oder Natriumselenat bevorzugen, da dieses sich besser im Körper steuern lässt.