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Wussten Sie, dass der gelbe Enzian den bittersten bekannten Stoff aus dem Pflanzenreich besitzt?

Er heißt Amarogentin und 1g können 58 000 Liter Wasser immer noch bitter machen.

Heute hat man erforscht und erneut erkannt, wie wichtig Bitterstoffe für unsere Gesundheit sind. Sie haben eine ganz besondere Wirkung auf unsere Verdauung: Sie fördern die Vorwärts-Bewegung in unserem Bauch.

Stillstand und Rückwärts-Bewegung dagegen machen uns krank:

  • Völlegefühl – die Nahrung liegt uns wie ein schwerer Stein im Magen,
  • Übelkeit und Erbrechen – die Nahrung will wieder heraus,
  • Durchfall – die Nahrung ist unverdaut und will zum anderen Tor hinaus,
  • Blähungen – der Dickdarm ackert mit seinen Bakterien und versucht die Nahrung durch Gärung klein zu kriegen.

Eine gute Verdauung hat den großen Vorteil, dass die Nahrung, die wir zu uns nehmen, optimal aufgeschlüsselt wird und wichtige Nährstoffe für unseren Körper verfügbar werden. Gerade, wenn wir durch lange Krankheit ausgezehrt und schwach sind, keinen Appetit mehr haben oder nicht zu Kräften kommen, sollten wir an Bitterstoffe und den gelben Enzian denken.

Man kann den Enzian auch als Prophylaxe für Allergien nutzen, weil er den Darm gesund hält – schließlich sitzt da unser Immunsystem.

Probieren Sie es doch einfach mal aus, denn aus dem Volksmund ist überliefert: „Was bitter im Mund, ist dem Magen gesund“.

Ein jeder und jede kennt ihn: den Löwenzahn (Taraxacum officinale), auch Märzenbusch oder Kuhblume genannt. Im Frühjahr zeigt sich, die oft zu Unrecht als Unkraut bezeichnete Pflanze, übig gelb blühend auf allen Wiesen. Der Löwenzahn ist eine unserer besten Heilpflanzen, da seine Anwendung so vielseitig und seine Wirkung so tiefgreifend auf unseren Organismus ist. Zu sehen ist die die bodenständige Rosette und die leuchtende Blüte, die sich später zur „Pusteblume“ mausert. Die Samen sind an eine Art „Fallschirm“ aufgehangen und können so wunderbar in die Welt getragen werden und sich fleißig vermehren. Die Wurzeln reichen tief in den Boden hinein und werden zusammen mit den Blättern in der Phytotherapie genutzt.

Löwenzahn enthält Bitterstoffe, die ordentlich die Magensaftproduktion anregen, so dass unser Magen besser verdauen kann. Auch die Gallenblase wird gefördert, so dass die Verdauung auch dadurch eine kräftige Unterstützung bekommt – endlich eine Ende bei Völlegefühl und Blähungen. Läuft die Verdauung gut, können wichtige Stoffe aus unserer Nahrung unseren Gesamtorganismus erreichen und wir fühlen uns einfach besser, weil alles besser funktioniert. Deswegen wird der Löwenzahn auch als Tonikum, also Kräftigungsmittel bezeichnet. Kräftigung brauchen wir besonders vor allem nach langer Krankheit und bei Erschöpfung.

Falls sie an chronischen Rheuma oder Gicht leiden: probieren sie mal eine 6-wöchige Kur im Frühjahr mit Tee oder Löwenzahnfrischsaft aus. Die Heilpflanze wirkt auf Zwischenzellräume, löst Säuren (Harnsäure) und regt den Stoffwechsel an. Durch den kräftigen Frühjahrsputz wird auch das Blut „gereinigt“, was sich positiv bei Hautekzemen und –erkrankungen auswirken kann.

Löwenzahn kann aber auch bei Nierengrieß und Harnwegserkrankungen genutzt werden, da er die Nieren und die Blase frei spült. Man sollte sich also nicht wundern, dass währende der Kur die Toilette öfter aufgesucht werden muss. Eine tolle Unterstützung bei der Zuckerkrankheit Diabetes leisten Löwenzahn und Heidelbeerblätter im Duo.

Er kann noch mehr: Taraxacum hilft bei Frühjahrsmüdigkeit, Hämorrhoiden, Juckreiz und Augenerkrankungen. Und warum? All diese Beschwerden verbessern sich, wenn die Leber gefördert wird. In der traditionellen chinesischen Medizin gehören Leber und Augen dem selben energetischen Kreis an. „Die Leber öffnet zu den Augen“. Am deutlichsten kann man das bei Gelbsucht sehen. Aber auch bei nur leichten gelblichen Augentrübungen kann man an Leberentgiftung und Löwenzahn denken.

Falls sie Lust haben Löwenzahn zu sammeln, bietet sich das Frühjahr an. Sie können die Blätter für Tee und Salat, die Blüten für „Löwenzahnhonig“ nutzen.